Am Samstag, 26. Oktober 2024, kurz vor 21.30 Uhr, wurde der Kantonspolizei Solothurn gemeldet, dass in einem Quartier an der Hägendorfstrasse in Kappel eine Person verletzt am Boden liege. Unverzüglich rückten mehrere Polizeipatrouillen sowie der Rettungsdienst aus.
Vor Ort wurde ein 15-jähriger Jugendlicher mit einer Schussverletzung vorgefunden. Nach der sofortigen Erstversorgung musste er mit schweren Verletzungen durch die Ambulanz in ein Spital gebracht werden.
Täter in Hägendorf gefasst
Wie die Kantonspolizei Solothurn bestätigt, wurde der mutmassliche Täter in Hägendorf gefasst. Angaben zum Motiv oder Details zur Verhaftung nannte die Polizei keine.
Der mutmassliche Täter und das Opfer sollen sich kennen und sogar zusammen in die Schule gegangen sein, sagen Anwohner gegenüber Tele M1. Auch sei es nicht der erste Zwischenfall gewesen. Bereits am Donnerstag habe es beim mutmasslichen Täter eine Hausdurchsuchung gegeben.
Polizei wusste von Morddrohungen
Die Anwältin der Opferfamilie hat am Sonntagabend schwere Vorwürfe gegenüber der Polizei erhoben, wie 20 Minuten schreibt. Der mutmassliche Täter habe das spätere Opfer nicht nur gemobbt, sondern auch mehrere Morddrohungen ausgesprochen. Sie habe seit August versucht, die Polizei von der Gefährlichkeit zu überzeugen, sagt die Anwältin zum Newsportal. Sie habe wiederholt Massnahmen verlangt, da Gefahr für Leib und Leben bestand.
Die Polizei hat die Drohungen aber lediglich in die Strafanzeige aufgenommen. Die zuständige Jugendanwältin habe ihr gesagt, dass solche Tötungsdrohungen bei Jugendlichen öfter vorkommen würden, wird die Opferanwältin von 20 Minuten zitiert. Sie spricht auch von einem «skandalösen Versagen der Strafverfolgungsbehörden». Die Solothurner Kantonspolizei äusserte sich am Sonntagabend nicht zu den Vorwürfen.