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Sally Sarr über seine Zeit beim FCL und den Cupfinal 2012 gegen den FCB

FCL-Serie: Was macht eigentlich...

Sally Sarr? «Yakin verbot mir, im Cupfinale einen Elfer zu schiessen»

28.07.2024, 06:51 Uhr
· Online seit 27.07.2024, 12:22 Uhr
Wir haben mit ehemaligen Fan-Lieblingen des FC Luzern über ihre Zeit in der Innerschweiz und ihre Fussballkarriere gesprochen. Im dritten Teil erzählt uns Sally Sarr, wie er heute sein Geld verdient, dass er im Cupfinale 2012 eigentlich Penaltyschütze sein wollte und weshalb er sich damals gegen Sporting Lissabon und für den FC Luzern entschieden hatte.
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«Sally Sarr, Superstar! Sally Sarr, Superstar!» Wir alle erinnern uns an den legendären Fangesang, welcher die Luzerner Fankurve zwischen 2011 und 2017 regelmässig zum Besten gab. Die Frohnatur Sally Sarr eroberte durch sein kompromissloses Kampfspiel und seine einzigartige Einstellung die Herzen der FCL-Fans im Sturm. Nach seiner Profistation in der Innerschweiz zog er weiter nach Genf, wo er im Jahr 2021 seine Aktivkarriere beendete. Sally Sarr sprach mit PilatusToday über seinen heutigen Bezug zum Fussball, was er in Zukunft erreichen will und über die grössten Momente im blau-weiss Dress.

PilatusToday: Bonjour Sally, schön nimmst du dir die Zeit für uns. Wie geht es dir und wie sieht dein Leben in Genf aus?

Sally Sarr: Vielen Dank, mir geht es sehr gut. Ich bin aktuell Fitnesstrainer bei Etoile Carouge und biete nebenbei in meinem eigenen Fitnessraum Personaltraining an. Dort betreue ich hauptsächlich ein paar Profispieler und diverse Jugendspieler von Genf Servette. Zudem bin ich für je zwei Spieler aus Bulgarien und Portugal sowie drei aus Frankreich zuständig.

Somit bist du auch öfters im Ausland bei deinen Athleten anzutreffen?

Manchmal gehe ich tatsächlich zu ihnen und zum Teil reisen sie auch extra nach Genf. Das ist ganz unterschiedlich – je nach Zeitplan.

Was ist dein berufliches Ziel?

Ich möchte mich im Bereich Fitness- und Konditionstrainer weiterentwickeln. Momentan bin ich gerade an einer Ausbildung, welche in diese Richtung geht. Vielleicht bleibe ich bei Carouge aber man weiss nie, was auf einen zukommt. Mein Ziel: Immer besser zu werden und bei einer Profimannschaft im Trainerstab sein.

Etoile Carouge steigt nun endlich in die Challenge League auf. Weshalb dauerte es so lange, bis die Grosstadt Genf zwei Vereine in den höchsten beiden Schweizer Ligen hat?

In Genf gibt es sehr viele Talente. Die Qualität ist da, doch bei der Mentalität der jungen Spieler haben wir noch grosses Potenzial. Verglichen mit Luzern, St. Gallen oder Zürich sind wir da noch weit zurück. Nur mit der Qualität wird man nicht Profi.

Die Mentalität ist etwas, dass dich unter anderem auch beim FCL immer auszeichnete. Weshalb warst du gerade in diesem Bereich so stark?

Ich habe diese Eigenschaft von meinem Vater. Das ist auch ein Grund, weshalb ich jetzt Personalcoach bin. Ich war immer schon ein Kämpfer und will meine Mentalität den Athleten weitergeben. Wenn ich jeweils bemerkt habe, dass mein Mitspieler nicht im Spiel ist, versuchte ich alles, um in ihm den Kämpfer zu wecken. Wir können verlieren, aber nicht ohne zu kämpfen. Jetzt bin ich übrigens auch schon daran, diese Eigenschaft meinem Sohn (3) weiter zu geben. (schmunzelt)

Weshalb kamst du im Jahr 2011 eigentlich vom FC Wil zum FC Luzern?

Ehrlichgesagt stand ich damals kurz vor einem Wechsel zum FC Thun. Ich hatte ein gutes Gespräch mit Bernard Challandes, der damals in Thun Trainer war. Mein Berater war jedoch ein Freund von Murat Yakin und überredete mich, in Luzern eine Trainingswoche zu absolvieren. Das Team war hervorragend und deshalb stimmte ich mich im letzten Moment um. Schade für Bernard Challandes. (lacht)

Welcher Mitspieler hat dich bei dieser Trainingswoche am meisten beeindruckt?

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Quelle: PilatusToday

Und wer war dein bester Gegenspieler in der Karriere?

Wir haben mit Luzern einmal ein Freundschaftsspiel gegen Lazio Rom gespielt. Für mich war ganz klar Miroslav Klose der beste Gegenspieler. Er war vielleicht nicht der Dribbler, war aber extrem effizient und hatte einfach gute Laufwege und ein top Kopfballspiel.

Kommen wir zu deinen Trainern. Murat Yakin holte dich damals nach Luzern. Wie nahmst du ihn damals, als Person war?

Seine Art und Weise und wie er mit dir spricht, ist beeindruckend. Er schenkt einem Spieler viel Vertrauen und dann willst du auch als Spieler für ihn alles geben.

Sally, was war am 16. Mai 2012?

Quelle: PilatusToday

Wie nahmst du das Elfmeterschiessen damals wahr?

Quelle: PilatusToday

Hast du noch Kontakt mit Spieler aus deiner FCL-Zeit?

Vor kurzem haben wir mit Etolie Carouge in Luzern gegen die U-21 gespielt, da habe ich Michel Renggli gesehen. Ebenfalls habe ich noch Kontakt mit Jahmir Hyka und Francois Affolter. Ab und zu auch noch mit Claudio Lustenberger, Dave Zibung und Daniel Gygax.

Wirst du als ehemaliger Fanliebling und Sally Sarr Superstar heutzutage eigentlich noch von Fans erkannt?

Quelle: PilatusToday

Ich nenne dir noch ein weiteres Datum: 2. September 2016. Was war damals?

(Sally Sarr zögert, überlegt und bittet um Mithilfe.) Ah, war da mein erstes Nationalspiel mit Mauretanien? Ich weiss nur noch, dass wir gegen Südafrika spielten, aber das Datum hätte ich jetzt nicht gleich erraten. Ich kannte niemand dort und das war anfänglich sehr schwierig für mich. Trotz den hohen Temperaturen haben wir damals ein 1:1 gegen Süd Afrika herausgeholt - das war beachtlich.

Was nimmst du dir für die Zukunft vor?

Ich will Athletik und Konditionstrainer in der Super League werden. Zudem habe ich den Traum, in Senegal eine Fussballakademie zu gründen. Ich war letztes Jahr zwei Monate dort und habe so viele Kinder gesehen, die das Talent haben, aber leider die Möglichkeiten, dies zu zeigen, nicht erhalten. Mit einem solchen Projekt würde ich so sicherlich etwas zurückgeben können.

veröffentlicht: 27. Juli 2024 12:22
aktualisiert: 28. Juli 2024 06:51
Quelle: PilatusToday

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redaktion@pilatustoday.ch