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Stalking-Expertin erklärt Phänomen um Serie «Baby Reindeer»

Netflix-Hit

Hype um Serie «Baby Reindeer» – Expertin erklärt Stalking

· Online seit 23.05.2024, 09:29 Uhr
Die Serie «Baby Reindeer» ist erst seit wenigen Wochen draussen und schon unter den Top 3 der Schweizer Netflix-Charts. Die Serie handelt von Stalking - eine Expertin erklärt das «Phänomen».
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«Baby Reindeer» ist eine Serie, die auf dem gleichnamigen autobiografischen Bühnenstück von Richard Gadd basiert. Die Geschichte dreht sich um Gadds eigene Erfahrungen mit Stalking und die Auswirkungen, die diese auf sein Leben hatten. Im Zentrum der Handlung steht Richard, ein Komiker, der sich zunächst geschmeichelt fühlt, als eine ältere Frau, Martha, sein Fan wird und ihm Aufmerksamkeit schenkt.

Doch bald wird klar, dass Marthas Interesse an ihm ungesund und obsessiv ist. Sie beginnt ihn zu stalken und verfolgt ihn über Jahre hinweg. Das belastet sein Leben und seine Psyche stark. Die Serie beleuchtet die psychologischen und emotionalen Auswirkungen von Stalking sowohl aus der Sicht des Opfers als auch auf dessen Umfeld. Sie zeigt, wie Richard versucht mit der ständigen Bedrohung umzugehen und gleichzeitig sein normales Leben weiterzuführen.

Natalie Schneiter arbeitet für die Stadt Bern bei der Fachstelle häuslicher Gewalt und Stalking Beratung. Die Expertin beantwortet im Gespräch mit Today sechs Fragen zum Thema Stalking.

Frau Schneiter, was ist Stalking überhaupt?

Stalking wird definiert als wiederholte Belästigung. Eine Person belästigt dabei eine andere gegen deren Willen und dies mehrmals über einen längeren Zeitraum.

Wie äussert sich Stalking?

Das beginnt bei der Verfolgung einer Person. Es kann sich äussern in Nachrichten, E-Mails oder Anrufe, die man bekommt, aber nicht möchte und bis zu Geschenken und Briefe im Briefkasten gehen. Das sind die typischen Stalking-Merkmale.

Wie merkt man Stalking?

Wenn man einer Person mitgeteilt hat, dass man keinen Kontakt möchte, diese jedoch trotzdem weiter den Kontakt sucht. Das passiert dann gegen den eigenen Willen und deshalb kann man von Stalking sprechen.

Wer stalkt?

Normalerweise haben die Personen eine Vorgeschichte, sprich, sie kennen sich schon. Es kann aber auch sein, dass sich die Personen gar nicht kennen oder sich nur wenige Male gesehen haben.

Ist Stalking ein neues Thema?

Es gibt in der Schweiz noch keine statistischen Zahlen über Betroffenheit von Stalking. Stalking ist jedoch kein neues Phänomen. Der Begriff Stalking stammt aus den 80er Jahren. Ich denke, es wird jetzt einfach mehr in der Öffentlichkeit diskutiert wie auch auf politischer Ebene, was sehr wichtig ist. Dadurch ist das Thema momentan recht präsent.

Was kann man gegen Stalking machen?

Wenn man den Eindruck hat, man erlebe etwas, was man nicht möchte, sollte man sich sofort professionelle Hilfe holen. In jedem Kanton gibt es eine Opferberatungsstelle, die Beratungen zu Stalking anbieten.

veröffentlicht: 23. Mai 2024 09:29
aktualisiert: 23. Mai 2024 09:29
Quelle: ZüriToday

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