Um eine zu starke Belastung der Arztpraxen zu verhindern, werden gewisse Ärztinnen und Ärzte ihre Testkapazitäten ausbauen und nötigenfalls mögliche Infizierte von anderen Arztpraxen übernehmen, wie das Zuger Gesundheitsdepartement am Freitag mitteilte. Der Kanton habe mit diesen Praxen vereinbart, dass diese zusätzliches Personal und Räumlichkeiten bereitstellen, hiess es auf Anfrage.
Da der Kanton Zug das Testmaterial nicht selber herstelle, habe man keine Kenntnis, ob genügend davon zur Verfügung stehe. Diesbezüglich sei man auf den Bund angewiesen. Mit der Stärkung der Kapazitäten in den Arztpraxen wolle man bewusst die Regelstruktur stärken.
Damit erhoffe sich der Kanton, dass es nicht zu einem Ansturm auf Tests komme. Die vorhandenen Testmaterialien sollten für die Fälle zur Verfügung stehen, wo sie auch wirklich notwendig sind, wird Gesundheitsdirektor Martin Pfister in der Mitteilung zitiert.
48 Infizierte
Die Durchführung der Tests läuft in allen Arztpraxen im Rahmen eines ordentlichen Behandlungstermins ab. Personen, welche Symptome wie Husten und Atembeschwerden mit oder ohne Fieber aufweisen und sich testen lassen möchten, müssen telefonisch einen Termin vereinbaren.
Flächendeckende Test für Personen ohne Symptome seien nach wie vor nicht angebracht. Sie sollten alle Kontakte zu anderen Personen vermeiden, dazu gehöre auch Anreisen und Aufenthalte in Arztpraxen. Auch bei besonders gefährdeten Personen wird von präventiven Tests dringend abgeraten.
Der Kanton Zug hatte in der Zentralschweiz den ersten Corona-Fall vermeldet. Die Zahl der Infizierten ist in Zug mittlerweile auf 48 gestiegen, wovon eine Person im Zuger Kantonsspital stationär behandelt wird. Fünf Infizierte seien in der Zwischenzeit vollständig genesen.