Quelle: PilatusToday / David Migliazza
In der Nacht vom 15. auf den 16. März 2020 änderte sich unser Leben schlagartig. Der Bundesrat hat nach einer kurzfristig anberaumten Sitzung die laufende Session abgebrochen. Einen Tag später hat er die «ausserordentliche Lage» und damit den Lockdown ausgerufen.
Beginn einer neuen Ära
Mit dem Lockdown ist eine neue Zeit angebrochen. Dinge, die vorher selbstverständlich waren, wie Freunde treffen, Sport treiben oder einkaufen gehen, waren plötzlich verboten oder nur noch unter strengen Auflagen möglich. Man denke zurück an surreal wirkende Bilder von leer gefegten Strassen, Parks und Einkaufszentren. Wer das Haus verliess, tat dies nur noch, wenn es wirklich nötig war. Und selbst dann begleitete einen das schlechte Gewissen, wenn auch subtil.
Während die ersten Tage und Wochen noch aufregend waren und man die «positiven» Seiten hervorhob – plötzlich sprachen alle von Entschleunigung, machten Yoga oder schrieben Bücher – wurden die Massnahmen immer mehr zur Belastung. Bleiben Sie zu Hause, Abstandhalten, Hygienemassnahmen – irgendwann hatten wir diese Worte satt.
Situation wird immer belastender
Eine Zerreissprobe erlebten auch viele Familien, Paare und Freundschaften. Wie reagieren, wenn der Vater am Esstisch plötzlich mit kruden Verschwörungstheorien daherkommt? Aber auch das Gefühl, nichts mehr planen zu können, keine Festivals, keine Ferien und gleichzeitig kein Ende in Sicht – das hat viele belastet.
Und dann diese unzähligen Videokonferenzen! Im Job, im Studium, aber auch privat fand das Leben plötzlich auf dem Bildschirm statt. Statt in den Ausgang oder zu Freunden nach Hause zu gehen, traf man sich virtuell auf ein Bier oder Gläschen Wein. Und dann dieser Moment nach einem solchen Abend, wenn der PC aus ist und man realisiert, dass man gerade allein in seinem Wohnzimmer eine ganze Flasche Wein getrunken hat.
Nicht nur negative Seiten
Der Lockdown hatte aber auch positive Seiten. So rückten wir als Gesellschaft näher zusammen. Die eigenen Bedürfnisse waren plötzlich nicht mehr zentral, sondern die der Gemeinschaft. Junge Leute gingen für die Älteren einkaufen, es wurde Geld für Menschen gesammelt, die durch Corona in eine prekäre Lage gerieten.
Mittlerweile haben alle Geschäfte wieder geöffnet und auch sonst sind fast alle Massnahmen passé. Wir befinden uns zwar noch nicht in der normalen, aber immerhin in der besonderen Lage. Wie stark wir während des Lockdowns vor zwei Jahren eingeschränkt waren, geht schnell vergessen.
Deshalb: Hier ein kleiner Reminder in Form eines Berset-Remix aus dieser verrückten Zeit.
(noë)