Die Feuerwehr hat den verheerenden Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame nach mehrstündigen Löscharbeiten bis zum frühen Dienstagmorgen unter Kontrolle gebracht. Das berichteten die Zeitungen "Le Figaro" und "Le Parisien" übereinstimmend auf ihren Online-Seiten unter Berufung auf die Feuerwehr.
Das Feuer kurz vor Ostern verwüstete den Sakralbau im Herzen der französischen Hauptstadt, der Dachstuhl stand lichterloh in Flammen. Es war am Montagabend ausgebrochen, über Stunden schlugen Flammen in den Himmel.
Der kleine Spitzturm in der Mitte des Dachs brach zusammen.
Das macht einfach traurig. #NotreDame wird wieder auferstehen. Ganz sicher.pic.twitter.com/rKRy0DQL8O
— Rob Vegas (@robvegas) 15. April 2019
Das genaue Ausmass der Zerstörungen war in der Nacht noch nicht bekannt. Staatschef Emmanuel Macron hatte am späten Montagabend gesagt, das Schlimmste sei verhindert worden, denn die Fassade und die beiden Haupttürme seien nicht zusammengestürzt.
Wir werden Notre-Dame wieder aufbauen
"Wir werden Notre-Dame wieder aufbauen", sagte Macron am späten Abend in Paris und bat um internationale Hilfe. #NotreDame #Paris pic.twitter.com/WGRm9LvXyV
— tagesschau (@tagesschau) 15. April 2019
Brandstiftung bei Notre-Dame derzeit ausgeschlossen
Ermittler behandeln den Brand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame als Unfall. Brandstiftung werde zum aktuellen Zeitpunkt ausgeschlossen, teilte das Büro der Staatsanwaltschaft am Montagabend mit. Darunter fielen auch mögliche terroristische Hintergründe.
Milliardär Pinault verspricht 100 Millionen Euro für Notre-Dame
Die Familie um den französischen Milliardär François-Henri Pinault verspricht 100 Millionen Euro für den Wiederaufbau der von Flammen verwüsteten Kathedrale Notre-Dame. Das gab der Chef des Luxusmodekonzerns Kering (Gucci, Saint Laurent, Balenciaga) in der Nacht auf Dienstag bekannt. Er und sein Vater François Pinault hätten beschlossen, 100 Millionen Euro aus der Familien-Finanzholding Artemis für den Wiederaufbau der weltberühmten Kathedrale bereitzustellen.
Notre Dame is one of the world’s great treasures, and we’re thinking of the people of France in your time of grief. It’s in our nature to mourn when we see history lost – but it’s also in our nature to rebuild for tomorrow, as strong as we can. pic.twitter.com/SpMEvv1BzB
— Barack Obama (@BarackObama) 15. April 2019
Dornenkrone von Jesus Christus gerettet
Eine der wichtigsten Reliquien der katholischen Kirche wurde aus der brennenden Kathedrale gerettet. Es handele sich dabei um die Dornenkrone, die Jesus Christus bei seiner Kreuzigung getragen haben soll, sagte Patrick Chauvet, der Direktor des Gotteshauses. Die Flammen hätten den Kirchenschatz nicht erreicht.
So sieht die Notre-Dame nach dem Brand aus.
Nach dem verheerenden Brand im Pariser Wahrzeichen konzentrieren sich die Arbeiten der Feuerwehr auf den Kampf gegen letzte Brandherde. Zudem geht es darum, neue Feuer zu verhindern.
Über 850 Jahre alte Kathedrale
Die Geschichte der Kathedrale reicht bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts zurück. Die Dimensionen der im gotischen Stil konstruierten und der Jungfrau Maria geweihten Kirche mit ihren beiden majestätischen Türmen sind gewaltig: Die Kathedrale ist 127 Meter lang, 40 Meter breit und bis zu 33 Meter hoch. Mit seinem 1831 erschienenen Roman "Der Glöckner von Notre-Dame" verewigte Victor Hugo die Kathedrale in der Literatur.
Der brennende #NotreDame Turm gibt mir 9/11 Flashbacks.
— MeisterProper of Color (@Asszudemi) 16. April 2019
Ein Meisterwerk von einem Gebäude und Wahrzeichen eines ganzen Landes kracht zusammen und alles was wir tun können ist hilflos dabei zusehen.
"désolé pour votre perte France, Je suis désolé"pic.twitter.com/UyXRtdW5Py