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Flugzeug in Iran versehentlich abgeschossen

Flugzeug in Iran versehentlich abgeschossen

11.01.2020, 05:27 Uhr
· Online seit 11.01.2020, 05:21 Uhr
Maschine sei für ein «feindliches Flugzeug» gehalten worden.
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Der Iran hat das ukrainische Passagierflugzeug versehentlich abgeschossen. Die iranische Armee teilte am Samstag mit, die Maschine sei für ein "feindliches Flugzeug" gehalten worden. Es handle sich um "menschliches Versagen".

Bei dem Crash waren alle 176 Menschen an Bord gestorben. Das iranische Militär sprach den Familien der Opfer ihr Mitleid aus. Die USA, Kanada und Grossbritannien hatten zuletzt bereits gemutmasst, dass die Maschine abgeschossen wurde, was der Iran aber vehement bestritt.

Kiew fordert Entschuldigung
Nach dem Eingeständnis des Abschusses forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Iran auf, die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen und Entschädigungen zu zahlen.

"Der Morgen heute war nicht gut, aber zumindest brachte er die Wahrheitans Licht", schrieb Selenskyj auf Facebook. Er erwarte ein volles Schuldeingeständnis und eine offizielle Entschuldigung über diplomatische Kanäle. Zudem sollten die Körper der Toten in ihre Heimatländer überstellt werden.

Der iranische Aussenminister Mohammad Dschawad Sarif gab den USA eine Teilschuld am Vorfall. Sie seien für die aufgeheizte Atmosphäre verantwortlich, die zu dem menschlichen Fehler geführt habe, twitterte er. US-Präsident Donald Trump hatte den iranischen General Qassem Soleimani vergangene Woche durch eine Drohne töten lassen.

Angriffe kurz vor Absturz
Kurz vor dem Absturz am Mittwoch hatte der Iran zwei von US-Soldaten genutzte Stützpunkte im Irak angegriffen. Danach war die ukrainische Maschine abgestürzt. Am Freitag hatten sich bereits mehrere EU-Staaten, die USA und Kanada davon überzeugt gezeigt, dass es sich um einen wohl versehentlichen Abschuss durch den Iran handeln müsse. Unter den Absturzopfern waren 57 Kanadier.

Indes standen die Zeichen im Konflikt zwischen den USA und dem Iran nach den gezielten Militärschlägen vorerst auf Entspannung. Die Lage am Persischen Golf war nach der gezielten Tötung Soleimanis durch die USA eskaliert.

Nach dem Angriff des Irans auf die von den USA genutzten Militärbasen im Irak hatten Trump und der iranische Präsident Hassan Ruhani angekündigt, den Konflikt zunächst auf politischer Ebene führen zu wollen.

Quelle: sda

veröffentlicht: 11. Januar 2020 05:21
aktualisiert: 11. Januar 2020 05:27

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