Nach vier Jahren Planung plötzlich das Aus. Walter Grob, Käsermeister und Inhaber der Schaukäserei Engelberg, die sich im Benediktinerkloster Engelberg eingemietet hat, zieht sich kurz vor Baustart aus dem Projekt zurück. Geplant hatten die neue Schaukäserei das Benediktinerkloster, der Zentralschweizer Käsermeisterverband (ZSKM) sowie Walter Grob. Die Finanzierung der rund 10 Millionen Franken Baukosten wollten sich das Kloster und der ZSKM zu 15% und 85% aufteilen.
Grund für das jähe Ende sei die Miete von 200'000 Franken pro Jahr gewesen, sagt Walter Grob. Diese Zahl sei aus dem Architekturwettbewerb hervorgegangen, der im Frühling diesen Jahres abgeschlossen wurde. Deshalb habe er nach Alternativen gesucht, so Walter Grob weiter. Vor einer Woche hat der Käsermeister dann einen Vertrag über den Ankauf von Bauland in einer Wohnzohne in Engelberg abgeschlossen. Erst nachher hat er den Abt des Benediktinerklosters über seine neuen Pläne informiert.
Klostergemeinschaft ist enttäuscht
Daniel Amstutz, Geschäftsführer des Benediktinerklosters, versteht dieses Argument jedoch nicht. Zu keinem Zeitpunkt habe das Kloster Mietpreise erwähnt, Verhandlungen darüber hätten keine stattgefunden. Dass Walter Grob jetzt nach vier Jahren der Planung plötzlich aussteigt, sei sehr bitter. Das Kloster habe ihrerseits mögliche Projekte zurückgestellt, auf Einnahmen verzichtet und viel Zeit in das gemeinsame Projekt investiert. Jetzt sehe es danach aus, dass auch weiterhin keine Planungssicherheit bestehe für wichtige Renovationsarbeiten, die für das Schaukäserei-Projekt zurückgestellt wurden. Als Konsequenz davon entgingen dem Kloster weiterhin wichtige Einnahmen. Das Kloster muss sich nämlich selber finanzieren und erhält keine Gelder aus Kirchensteuern, sagt Daniel Amstutz.
Gespräche im Januar
Im Januar sind laut Daniel Amstutz informelle Gespräche zwischen den drei Parteien angesetzt. Er hofft weiterhin, das Projekt erfolgreich abschliessen zu können.