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Neue Zuchtstation für Bartgeier im Tierpark Goldau

Neue Zuchtstation für Bartgeier im Tierpark Goldau

04.06.2019, 18:56 Uhr
· Online seit 04.06.2019, 15:46 Uhr
Der «König der Lüfte» soll in den Alpen seinen festen Platz finden
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Der Tierpark Goldau hat eine neue Zuchtstation für Bartgeier. Die Anlage, in der auch andere Tiere wohnen können, soll dazu beitragen, dass der "König der Lüfte" in den Alpen wieder seinen festen Platz erhält.

Der Natur- und Tierpark Goldau ist seit rund 20 Jahren an der Aufzucht von Bartgeiern beteiligt. Der erste Bruterfolg konnte im Jahr 2000 verbucht werden. Seither wurden 16 Jungvögel aufgezogen, von denen fast alle in den in- und ausländischen Alpen ausgewildert wurden. Die restlichen gingen an andere Zuchtstationen.

Der Bartgeier war vor rund hundert Jahren im Alpenbereich ausgestorben. Jahrzehnte später folgte ein Umdenken: 1986 wurde der erste Bartgeier in Österreich ausgewildert mit dem Ziel, in den Alpen wieder eine Population aufzubauen. Seither wurden über 220 Jungvögel im Alpenraum ausgesetzt und dort ebenso viele Wildbruten gezählt.

Neue Zuchtstation war nötig

Weil die alte Zuchtstation zunehmend unbrauchbar wird, entschied sich der Tierpark Goldau für einen Neubau. Der Tierpark betätige sich auch im Natur-, Arten- und Tierschutz, sagte Tierparkdirektorin Anna Baumann am Dienstag bei der Eröffnung der neuen Anlage.

Die 430‘000 Franken teure Station ist aus Lärchenholz. Sie besteht aus sechs Arealen, in denen die Brutpaare ihre Jungvögel aufziehen können. Ein Sichtschutz sorgt dafür, dass sich die Paare alleine fühlen, denn wenn andere Vögel Sicht auf ihren Horst haben, brüten sie nicht. Ein Maschendrahtzaun schützt die Vögel vor dem Marder.

Flaggschiff für den felsigen Lebensraum

In den Schweizer Alpen ausgesetzt werden die jungen Bartgeier von der Stiftung pro Bartgeier. Stiftungspräsident Daniel Hegglin sagte, Zuchtzentren wie jenes in Goldau seien eine wichtige Basis für die Wiederansiedlung des "Königs der Lüfte".

Die Stiftung hatte in den letzten Jahren Jungvögel im Melchtal (OW) ausgewildert. Dieses Jahr wurde auf eine Auswilderung verzichtet, dies um der Gefahr von Inzucht zu begegnen. Hegglin bezeichnete den Bartgeier als Flaggschiff für den kargen und felsigen Lebensraum oberhalb der Baumgrenze. Faszinierend seien etwa seine roten Augen oder sein Bart, aber auch seine Spannbreite von zwei bis drei Metern. Speziell sei auch, dass er im Winter in den Bergen brüte.

veröffentlicht: 4. Juni 2019 15:46
aktualisiert: 4. Juni 2019 18:56

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