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Sieg für Odermatt, Podestplatz für Suter

Sieg für Odermatt, Podestplatz für Suter

07.12.2019, 07:08 Uhr
· Online seit 06.12.2019, 19:39 Uhr
Odermatt holt sich in Beaver Creek seinen ersten Weltcup-Sieg
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Marco Odermatt verblüfft weiter. Der 22-jährige Nidwaldner riskiert viel und gewinnt sensationell den Super-G in Beaver Creek - sein erster Weltcupsieg im 41. Rennen. Bei den Frauen holt sich Corinne Suter den 2. Platz in der Abfahrt von Lake Louise.

Marco Odermatts Fahrt war wild und angriffig, aber keineswegs perfekt. Als "definitiv über dem Limit" bezeichnete sie auch der mit der Nummer 2 gestartete Youngster selbst im SRF-Interview, als erst zehn Fahrer im Ziel waren. "Aber irgendwie ging es doch gut. Ich habe schon gemerkt, dass wenn man so am Limit fährt, es wohl nicht ganz langsam ist." Auch das Zittern in der Leaderbox fand Odermatt nicht als unangenehm, schliesslich "gibt es keinen schöneren Ort, ein Rennen zu verfolgen".

Odermatt ist auf der Piste Birds of Prey der vierte Schweizer Super-G-Sieger nach Didier Cuche (2002), Sandro Viletta (2011) und Patrick Küng (2013). Im Weltcup hatte der sechsfache Junioren-Weltmeister aus Nidwalden, der letzte Saison auch vom mittlerweile zurückgetretenen österreichischen Superstar Marcel Hirscher schon in den höchsten Tönen gelobt worden war, bislang zwei Top-3-Platzierungen erreicht. Im März 2019 war er zunächst in Kranjska Gora Dritter und dann beim Finale in Andorra Zweiter geworden – beides im Riesenslalom. Im Super-G war zuvor sein bestes Ergebnis Rang 7, erreicht vor fünf Tagen in Lake Louise.

Sieg mit einem Zehntel Vorsprung
In Beaver Creek siegte Odermatt mit einem Zehntel Vorsprung vor Aleksander Kilde. Dem Norweger, der bei der letzten Zwischenzeit noch um 0,39 Sekunden vor dem Schweizer lag, unterlief bei der Einfahrt in den Zielhang ein Fehler. Platz 3 ging an Matthias Mayer (0,14 zurück). Der Österreicher hatte am Sonntag in Lake Louise den ersten Super-G des Winters für sich entschieden.

Zweitbester Schweizer wurde Mauro Caviezel. Der Bündner verlor 0,64 Sekunden auf seinen erstmals siegreichen Teamkollegen. Thomas Tumler (1,17 zurück) reihte sich als Zwölfter ein, Beat Feuz nach eher braver Fahrt mit 1,3 Sekunden Rückstand im 15. Rang. Weltcup-Punkte gab es auch für Gilles Roulin (21.) und Gino Caviezel (25.).

Suter im Weltcup so gut wie noch nie
Wenige Stunden nach Marco Odermatt feierte auch Corinne Suter beinahe ihren ersten Sieg im Weltcup. Die Schwyzerin musste sich in der verkürzten ersten Frauen-Abfahrt des Winters in Lake Louise einzig der Super-G-Olympiasiegerin Ester Ledecka geschlagen geben.

Noch am Donnerstag hatte im Abschlusstraining strahlender Sonnenschein geherrscht. Doch in der Nacht auf Freitag erfolgte der Wetterumschwung. Es begann über der Strecke in den kanadischen Rocky Mountains starker Schneefall einzusetzen, der bis zu Rennbeginn anhielt. Schon früh verlegte die Jury den Start nach unten. Um die restlichen Streckenabschnitte inklusive der Sturzräume von den rund 15 cm Neuschnee zu räumen, verzögerte sich der geplante Rennstart um eine Stunde.

Trotz anhaltenden Schneefalls waren die Sichtverhältnisse im Rennen akzeptabel. Corinne Suter kam mit diesen schwierigen Bedingungen hervorragend zurecht. Die 25-jährige Schwyzerin befindet sich seit der WM in Are, wo sie zunächst Dritte im Super-G und dann gar Zweite in der Abfahrt geworden war, im Hoch. Nach den Titelkämpfen in Schweden erreichte sie auch im Weltcup endlich ihre ersten Top-3-Platzierungen - jeweils als Abfahrts-Dritte in Crans-Montana und beim Weltcup-Finale in Soldeu.

Bestätigung gleich bei erster Gelegenheit
Nun knüpfte Suter gleich bei erster Gelegenheit wieder an die Top-Leistungen des vergangenen Winters an. Das sei für sie sehr wichtig, sagte die Innerschweizerin im TV-Interview, "denn die Erwartungen und der Druck von aussen wie von mir selber ist höher. Nun aber ist mir gleich die Bestätigung gelungen, dass ich auf dem richtigen Weg bin." Dass die erst mit der Nummer 26 gestartete Tschechin Ester Ledecka um 0,35 Sekunden schneller war und sie deshalb ihren Premierensieg auf oberster Stufe verpasste, darüber mochte sich Suter nicht lange aufhalten: "Es ist ein gutes Resultat, für welches ich am Tag zuvor sicher unterschrieben hätte."

Ihr zuvor bestes Resultat in Lake Louise gelang der ehemaligen Junioren-Abfahrtsweltmeisterin im Dezember 2016 mit dem 4. Rang. Vor allem den Steilhang und das folgende lange Flachstück bis ins Ziel erwischte sie besser als viele ihre Konkurrentinnen - mit Ausnahme von Ledecka. Die 24-jährige Tschechin liess ihrem Sensationssieg von Pyeongchang nun in Kanada den nicht minder überraschenden ersten Weltcupsieg folgen. Zuvor war Ledecka, die mit dem Snowboard die Konkurrenz seit Jahren dominiert und in Südkorea ebenfalls Olympiasiegerin geworden war, bei den Alpinen nie besser als Siebente gewesen.

Gut-Behrami zweitbeste Schweizerin
Hingegen waren es definitiv nicht die Bedingungen, die Michelle Gisin entgegenkamen. Die in ihrer Karriere schon mehrmals verletzte Engelbergerin, die zudem vergleichsweise wenig Rennerfahrung im Speed-Bereich hat, verlor am Tag nach ihrem 26. Geburtstag viel Zeit auf die Spitze. Mit 1,93 Sekunden Rückstand auf Siegerin Ledecka musste sich Gisin mit dem 19. Platz begnügen. Im Vorjahr hatte Gisin beide Abfahrten in Lake Louise in den Top 3 beendet.

Elf Hundertstel schneller als die Obwaldnerin war Lara Gut-Behrami. Die 28-jährige Tessinerin, die in den zwei Trainings viel Zeit eingebüsst hatte, klassierte sich im 15. Rang.

(Quelle sda)

veröffentlicht: 6. Dezember 2019 19:39
aktualisiert: 7. Dezember 2019 07:08

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