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Viele Dschihadisten beziehen Fürsorgeleistungen

Viele Dschihadisten beziehen Fürsorgeleistungen

12.06.2019, 15:05 Uhr
· Online seit 12.06.2019, 14:43 Uhr
Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Zürcher Hochschule ZHAW
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Schlechte Bildung und Arbeits-Integration – junge Männer, die diese Voraussetzungen erfüllen, laufen in der Schweiz am ehesten Gefahr, dschihadistisch radikalisiert zu werden. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Aufgrund der Entwicklung der Terrormiliz IS hat die Zahl der Dschihad-Reisenden aus der Schweiz in den vergangenen Jahren aber stark abgenommen. 

Rund 40 Prozent der 130 dschihadistisch radikalisierten Personen in der Schweiz beziehen Fürsorgeleistungen. Das zeigt eine am Mittwoch publizierte Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Dschihadistische Radikalisierung betrifft in der Schweiz mehrheitlich junge Männer aus der Agglomeration mit tendenziell niedrigem Bildungsstand und geringer Arbeitsintegration. Einige von ihnen sind zudem mit sozialen und psychischen Problemen konfrontiert und hatten bereits vor ihrer Radikalisierung einen kriminellen Hintergrund.

Studie zur dschihadistischen Radikalisierung

Dies zeigen aktualisierte und erweiterte Daten zur 2015 durchgeführten ZHAW-Studie "Hintergründe dschihadistischer Radikalisierung in der Schweiz". Datengrundlage bildet eine quantitative Analyse der vom Nachrichtendienst des Bundes zur Verfügung gestellten Informationen zu den Hintergründen dschihadistischer Radikalisierung sowie Interviews mit
verschiedenen Akteuren.

Gefahr durch Radikalisierte bleibt bestehen

Aufgrund der Entwicklung des "Islamischen Staates" (IS) seit Mitte 2016 hat die Anzahl dschihadistisch motivierter Ausreisen gemäss ZHAW "stark abgenommen". Dieser global zu beobachtende Trend lasse sich auch auf die Schweiz übertragen. Die Gefahr, die von radikalisierten Personen ausgehe, ohne zwingend eine Ausreise anzustreben, bleibe jedoch in europäischen Staaten einschliesslich der Schweiz bestehen.

Geografische Unterschiede bei der Radikalisierung

Bei der geografischen Verteilung der dschihadistischen Radikalisierung ortet die Studie regionale Unterschiede. So ist etwa die Region Genf/Wallis/Waadt stärker betroffen als die übrige Schweiz. Auch im Vergleich der europäischen Länder gibt es Unterschiede. In Relation zur Gesamtbevölkerung weist die Schweiz mehr Dschihadreisende auf als Italien und weniger als Deutschland. Die Schweiz ist jedoch nicht so stark vom Problem dschihadistischer Radikalisierung betroffen wie Frankreich, Belgien oder Österreich.

Quelle: sda

5. März 2020 - 10:11

Viele Dschihadisten in derSchweiz beziehen Fürsorgeleistungen

veröffentlicht: 12. Juni 2019 14:43
aktualisiert: 12. Juni 2019 15:05

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