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ZG: Regierung hält an geplanter Kiesgrube fest

ZG: Regierung hält an geplanter Kiesgrube fest

29.10.2018, 19:12 Uhr
· Online seit 29.10.2018, 18:37 Uhr
In Cham soll eine weitere Kiesgrube entstehen
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Nichts ist unendlich und alles findet irgendwann mal ein Ende. Dies ist bei allen Rohstoffen auf der Erde so, auch beim Kies. Im Kanton Zug sind die Kiesreserven bald ausgeschöpft. Deshalb sucht die Zuger Regierung eine Nachfolgelösung für das bisherige Gebiet Äbnetwald in der Gemeinde Cham. Der neue Standort in Hatwil wäre aber wiederum auf Chamer Boden und stösst dort auf Widerstand.

Die Zuger Regierung möchte den kantonalen Richtplan anpassen. Konkret geht es dabei um die Kiesversorgung. Rund 400'000 Kubikmeter benötigt der Kanton gemäss eigenen Angaben jährlich. Und das jetzige Kieswerk im Gebiet Äbnetwald kann diesen Bedarf bald einmal nicht mehr decken, da die Ressourcen erschöpft sind.

2025 soll deshalb nun eine neue Kiesgrube die bisherige ablösen. Dass diese im Gebiet Hatwil aber nur knapp einen (Kiesel-)Steinwurf vom Äbnetwald entfernt und wieder auf Chamer Boden ist, stört die Gemeinde. Sogar so sehr, dass die Chamer Kantonsräte und Parteipräsidenten im März dieses Jahres einen Vorstoss gegen das geplante Kieswerk eingereicht haben.

Wie geologische Berechnungen zeigen, würde im neuen Gebiet ein abbaubares Kiesvolumen von neun bis zehn Millionen Kubikmeter bestehen. Dies würde das Zuger Kiesproblem für rund 25 Jahre lösen.

Chamer Naherholungsgebiet

Dies hat aber auch seine Kosten: Der Gemeinde Cham würde ein wichtiges Naherholungsgebiet verloren gehen. Davon betroffen wären rund 50 Hektaren Landwirtschaftsfläche und 7 Hektaren Wald. Ein weiteres Contra-Argument der Gemeinde Cham.

Der Kanton hat für die Chamer Anliegen aber durchaus Verständnis. Nur sei es aber eben so, dass die Gletscher das Kies dorthin getragen haben, sagt Kantonsplaner René Hutter. Ob der Kanton künftig in Hatwil Kies abtragen darf, entscheidet spätestens im Sommer nächsten Jahres der Zuger Kantonsrat. Weil die kantonalen Reserven allgemein erschöpft sind, müsste man gemäss dem Kanton Zug bei einer Ablehnung eventuell sogar Kies-Importe in Betracht ziehen.

veröffentlicht: 29. Oktober 2018 18:37
aktualisiert: 29. Oktober 2018 19:12

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