Schweiz

Autoversicherung Schweiz: Wer aus Kosovo, Nordmazedonien oder der Türkei kommt zahlt mehr

Ausländerzuschlag

Kosovaren zahlen bis zu 74 Prozent mehr für die Autoversicherung

20.08.2024, 07:09 Uhr
· Online seit 20.08.2024, 06:46 Uhr
Autoversicherer verlangen von Ausländerinnen und Ausländern teilweise massive Prämienaufschläge. So müssen vor allem junge Staatsangehörige aus dem Kosovo, Nordmazedonien und der Türkei deutlich tiefer in die Tasche greifen als Schweizer.
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Den grössten Prämienunterschied in einer vom Vergleichsdienst Comparis am Dienstag veröffentlichen Erhebung gibt es bei 20-jährigen Kosovaren in der Stadt Basel, die einen Mercedes-Benz GLC fahren. Hier betrage der Prämienzuschlag im Schnitt 74,4 Prozent. An zweiter Stelle folgten die Nordmazedonier (73,6 Prozent) und Türken (72,9 Prozent) - ebenfalls in Basel und mit einem Mercedes-Benz.

Der grösste beobachtete Unterschied für Junglenker aus Spanien gegenüber Schweizern beträgt 19,8 Prozent (Škoda Octavia) in Basel. Junge Italiener müssen in St.Gallen die höchsten Aufschläge zahlen (16,9 Prozent, VW Golf). Der grösste beobachtete Aufschlag bei deutschen Junglenkern beträgt im Vergleich dazu 2,6 Prozent (Basel, Škoda Octavia). Für besagten Mercedes-Benz GLC zahlen sie in Basel 1 Prozent mehr als Schweizer.

Nationalität = Wahrscheinlichkeit eines Schadens

Die Nationalität sei bei den Versicherern ein wichtiges Kriterium, um die Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts zu berechnen, schreibt Comparis. Neben der Nationalität seien etwa Alter, Wohnort, Geschlecht oder Fahrerfahrung ausschlaggebend für die Prämienhöhe. Die Ungleichbehandlung aufgrund der Nationalität ist in der Schweiz erlaubt - im Gegensatz etwa zur EU.

«Gerade junge Ausländer, die teure Autos fahren, müssen bei der Autoversicherung mit hohen Zuschlägen rechnen», sagt Comparis-Experte Adi Koleci. Und auch bei den Leistungen gebe es Unterschiede. Denn viele Versicherer würden Junglenkern zusätzlich einen höheren Selbstbehalt aufzwingen als erfahrenen Lenkern.

Frappante Zuschläge auch bei erfahrenen Lenkern

Für erfahrene Lenker sind die Ausländerzuschläge zwar tiefer als für Junglenker, aber laut der Erhebung dennoch hoch. Ein 42-jähriger Kosovare zahlt in der Stadt Zürich 54,8 Prozent mehr als ein Schweizer. Bei einem Nordmazedonier beträgt der Aufschlag 54,7 Prozent. Und ein Türke zahlt 53,7 Prozent mehr (alle mit einem Mercedes-Benz GLC) für eine Vollkaskoversicherung.

«Für die betroffenen Personen ist das besonders ärgerlich, besonders wenn sie stets unfallfrei unterwegs waren. Denn ihre Prämienberechnung basiert nicht nur auf ihrem eigenen Fahrverhalten, sondern auch auf dem Fahrverhalten ihrer Landsleute», sagt der Experte.

Auch Schweizer erhalten im übrigen manchmal einen Prämienaufschlag. So zahlen deutsche Lenker teils weniger als Schweizer. In St.Gallen und Biel bezahlt etwa ein erfahrener deutscher Lenker mit einem Škoda Octavia etwa 1 Prozent weniger als ein Schweizer.

Comparis verglich in der Erhebung die Versicherungsprämien von neun Nationalitäten für verschiedene Fahrzeuge und unterschiedliche Fahrerprofile. 

(sda/red.)

veröffentlicht: 20. August 2024 06:46
aktualisiert: 20. August 2024 07:09
Quelle: FM1Today

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