Die 14 Personen kamen bei zwölf Lawinenunfällen ums Leben, wie die am Mittwoch veröffentlichte vorläufigen Winterbilanz des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos zeigte.
Überdurchschnittliche viele Überlebende bei Lawinenniedergängen
Bei einem Unfall kam ein Arbeiter in einem Steinbruch ums Leben und bei einem Unfall wurde ein Skifahrer auf einer offenen Piste verschüttet. Die restlichen zwölf Todesopfer waren laut SLF im ungesicherten Gelände unterwegs: Acht davon auf Skitouren, vier auf Variantenabfahrten. Drei Unfälle ereigneten sich im Dezember 2023, je einer im Januar und im Februar und sieben im März 2024.
Insgesamt wurden laut SLF aber mit 190 überdurchschnittlich viele Personen von Lawinen erfasst. Die Anzahl der glimpflich verlaufenen Lawinendurchfälle war damit überdurchschnittlich hoch. Allerdings würden dem SLF auch immer öfter kleinere Lawinenunfälle gemeldet, räumte das Forschungsinstitut ein.
Fast 10 Mal so viele Gleitschneelawinen wie im Vorjahr
Allgemein war der Winter 2023/2024 laut SLF sehr mild. Während die Schneehöhen in hohen Lagen überdurchschnittlich waren, lag in mittleren und tiefen Lagen deutlich weniger Schnee als im langjährigen Durchschnitt. «Oben weiss, unten grün», schrieb das SLF.
Die Fachleute bezeichneten den Winter als «Gleitschneelawinen-Winter». Ganze 2300 Gleitschneelawinen seien dem SLF gemeldet worden. Zum Vergleich: Im letzten Winter waren es lediglich 293.
Gleitschneelawinen seien für Wintersportler weniger gefährlich als trockene Schneebrettlawinen, da sie nicht durch Personen ausgelöst werden könnten, so das SLF. Für Sicherungsdienste von Skigebieten oder Strassen seien sie hingegen eine grosse Herausforderung, weil sie Strassen oder Skipisten über lange Zeit gefährden könnten.
Am wenigsten Tote seit 60 Jahren zählten die Lawinenfachleute im Winter 2019/2020 mit fünf. Einen Katastrophenwinter erlebte die Schweiz hingegen 1951 mit 91 Lawinentoten, 75 davon allein zwischen dem 19. und 21. Januar.
(sda/dak)
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