«Haare sind nicht homogen und unterliegen aufgrund unseres Lebenswandels konstanten äusseren Einflüssen. Kosmetische Behandlungen wie etwa Färben, Bleichen und Tönen können Einfluss auf die Haarmatrix und darin enthaltene Marker nehmen», erklärt Chemiker Marc Luginbühl gegenüber der «Luzerner Zeitung».
Komplizierter Name, einfacher Test
PEth-Test heisst die Art des Tests. Das ist eine Abkürzung und steht für Phosphatidylethanol. Für den Test wird Vollblut benutzt – also normales Blut – und davon nur 10 Mikroliter. Die Probe könne so ganz einfach an der Fingerspitze entnommen werden, erklärt Luginbühl der Zeitung. Dadurch, dass nur ein kleiner Piecks benötigt wird, kann die Blutabnahme auch beim Hausarzt oder zu Hause mittels Webcam-Überwachung durchgeführt werden.
Blut bietet weniger Manipulationsmöglichkeit
«Im Gegensatz zu Haaren weist Blut ein deutlich geringeres Manipulationspotenzial auf, da weniger externe Einflüsse mitspielen», erklärt Luginbühl. Ausserdem ist der PEth-Test weniger arbeitsaufwändig und somit günstiger. Da der Bluttest als spontane Kontrolle angedacht ist, könne er als gute Ergänzung – wenn nicht sogar als Alternative – verwendet werden. Beispielsweise könnte die lange Wartefrist bis zur ersten Haaranalyse nach Abstinenzbeginn mit PEth überbrückt werden.
Wird PEth Realität?
In der Schweiz sei PEth gerichtlich bereits anerkannt und werde auch eingesetzt, jedoch aber nicht grossflächig. Aktuell fehle eine Empfehlung seitens der Strassenverkehrsämter sowie eine Listung von PEth des BAG.
(red.)