Mythos 1: Blitze schlagen immer am höchsten Punkt ein.
Meistens schon, aber nicht immer. So kann der Blitz bereits 50 Meter neben dem höchsten Punkt einschlagen.
Mythos 2: Blitze schlagen nie zweimal hintereinander an derselben Stelle ein.
Hier handelt es sich um einen Mythos. In Realität kriegt eine Stelle oft gleich mehrere Blitzeinschläge ab. Amerikanische Wissenschaftler zeigten beispielsweise auf, dass von 386 Blitzen über 35 Prozent nur wenige Meter von der ersten Einschlagstelle entfernt einschlugen.
Mythos 3: Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen.
Der bekannte Spruch meint, dass Blitze nie in Buchen einschlagen. Eichen hingegen seien «Blitz-Magnete». Ein gefährlicher Trugschluss, wie sich zeigt. Denn, wie Experten erklären, findet sich bei Buchen nie ein sichtbares Zeichen für einen Blitzeinschlag. Das liegt daran, dass Buchen eine glatte Rinde haben.
Im Falle eines Gewitters, das meist zusammen mit Regen erscheint, wird der Blitz mithilfe des Wassers, das ohne Widerstand fliessen kann, direkt in den Boden geleitet – ohne den Stamm zu beschädigen. Bei der Eiche hingegen ist die Rinde rau, was für den Blitz und das Wasser Widerstand bedeutet. So spaltet sich der Stamm der Eiche relativ schnell. Blitze schlagen also sowohl in Eichen als auch in Buchen ein. Der Mythos ist falsch!
Mythos 4: Im Auto bin ich am besten vor einem Blitzeinschlag geschützt.
Nebst dem Schutz in einem Gebäude mit Blitzableiter ist man im Auto am besten vor einem Blitzeinschlag geschützt. Der Mythos stimmt also. Denn die Metallkarosserie bildet einen sogenannten Faraday’schen Käfig. Das heisst, bei einem Blitzeinschlag fliesst der Strom aussen über das Auto in die Erde ab. So wird die Energie direkt wieder abgeleitet.
Mythos 5: Kabelloses telefonieren zieht Blitze an.
Nein, das stimmt nicht. Bei einem Gewitter kann also ohne Bedenken mit dem Smartphone telefoniert werden. Die Handystrahlung, die den Blitz anziehen soll, ist nämlich viel zu gering, um den Blitz wirklich anlocken zu können.
Bei einem Kabeltelefon hingegen ist die Situation kritisch. So kann es – bei einem Haus ohne Blitzableiter – dazu kommen, dass der Strom den Weg bis zum Telefonhörer geht und so einen Stromschlag verursacht.
Mythos 6: Ein Blitzeinschlag kann elektronische Geräte im Haus beschädigen.
Ja, das stimmt. In getroffenen Gebäuden können extrem hohe Spannungen entstehen und Ströme von über 200'000 Ampere fliessen. Zum Vergleich: Von einer Steckdose (die 230 Volt hat) fliessen 4,5 Ampere. Durch eine solche Überspannung kann der Strom über Telefon-, Kabelfernsehleitungen oder ähnliches ins Haus eindringen und so elektrische Geräte beschädigen. Besonders mit dem wachsenden Einsatz empfindlicher Elektronik nehmen auch die blitzbedingten Ausfälle der Geräte zu.
Mythos 7: Ein Blitz kann eine Explosion zur Folge haben.
Das ist korrekt. Durch die hohe Spannung, die durch einen Blitzeinschlag verursacht wird, können Drähte schmelzen und Gegenstände stark erhitzt werden. Durch die Wärme können Gegenstände auch in Brand geraten oder explodieren.
Besonders feuchte Wände, Balken oder Bäume erhöhen die Gefahr einer Explosion. So wird bei einem Blitzeinschlag auf eben Genanntes schlagartig Wasserdampf gebildet. Diese Reaktion führt zu einem sogenannten zündenden Blitzschlag, der einer Explosion gleicht. Die Schäden, die durch einen zündenden Blitzschlag verursacht werden, sind als Brandschaden versichert.
Mythos 8: Auf dem Balkon eines Hochhauses bin ich sicher vor einem Blitzeinschlag.
Nein, dies ist falsch. Roger Perret, Meteorologe von Meteo News warnt: «Man sollte sich im Haus aufhalten, nicht auf dem Balkon.» Dies vor allem, weil Blitze oftmals nicht gerade, sondern verzweigt sind. Sollte man sich auf dem Balkon eines Hochhauses aufhalten, kann es also sein, dass der Blitz nicht ins Dach einschlägt, sondern seitlich in den Balkon.
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