Auf der Facebook-Seite von PilatusToday ist am Donnerstag eine hitzige Diskussion entbrannt. Die Meinungen über die neue Dienstleistung der Post, PET-Flaschen vor der Haustür abzuholen, gehen stark auseinander.
Userin Brigitte Mathis schreibt zum Beispiel «Was sollen die armen Zusteller noch alles machen? Irgendwann kommt der Pöstler mit dem Lastwagen.» Es gab auch positive Kommentare zum neuen Angebot. «Finde ich super! Danke vielmals», schreibt Madeleine Fischer.
«Berufsbilder verändern sich mit der Gesellschaft»
Léa Wertheimer, Leiterin Medienstelle bei der Post, ist von den negativen Reaktionen nicht überrascht: «Es zeichnet unsere Pöstler aus, dass sie sehr beliebt sind und sich die Leute für sie einsetzen.» Es sei richtig, dass die Arbeit für Paketpöstler in den vergangenen Jahren mehr wurde – schliesslich kaufen die Menschen immer mehr online ein. «Es ist wichtig zu unterscheiden, dass in den meisten Fällen Briefträger diese neue Entsorgungsaufgabe übernehmen.»
Die Briefmenge sei seit Jahren rückläufig, da digitale Kommunikationsmittel den Brief immer mehr ersetzen. Es sei daher unausweichlich, die Aufgaben eines Pöstlers neu zu definieren. «Die neuen Angebote helfen uns, auf lange Sicht Arbeitsplätze zu sichern.»
«Bereits jetzt unter starkem Zeitdruck»
Kritisch ist auch die Gewerkschaft «Syndicom» der Pöstlerinnen und Pöstler. «Wir sind offen für neue Arbeitsfelder, welche Arbeitsplätze sichern können. Doch es darf nicht vergessen werden, dass die Pöstler bereits jetzt unter starkem Zeitdruck stehen», sagt Mediensprecher Christian Capacoel.
Es sei wichtig, dass die Post bei der Einführung von neuen Tätigkeitsfeldern ihre Angestellten mit einbezieht. «Wir sind skeptisch, ob die dreirädrigen Postfahrzeuge für den Transport von Säcken dieser Grösse geeignet sind». Sollte sich herausstellen, dass sich die neue Aufgabe negativ auf den Arbeitsalltag der Pöstlerinnen und Pöstler auswirkt, würde die Gewerkschaft das Gespräch mit der Post suchen.