Schweiz

Fanmarsch in Bern bleibt aus – Polizei an der Nase herumgeführt

Wegen Kollektivstrafen

Fanmarsch in Bern bleibt aus – Kurven kritisieren Behörden

20.01.2024, 16:28 Uhr
· Online seit 20.01.2024, 15:34 Uhr
«Es reicht – alle nach Bern!» – mit diesem Aufruf wollten gleich mehrere Fussball-Fanszenen der Schweiz ihre Anhängerschaft dazu motivieren, am Samstag in Bern gegen Repression und Kollektivstrafen zu demonstrieren. Nach vielen Spekulationen im Vorfeld ist klar: Die Fans haben Sicherheitsbehörden und Medien an der Nase herumgeführt.
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Die Fankurven von Lausanne-Sport und den Young Boys waren am Samstag wegen Ausschreitungen und Sachbeschädigungen gesperrt, die sich Ende 2023 ereignet hatten. Nicht erst seit Saisonbeginn im letzten Sommer ziehen die Sicherheitsbehörden die Schrauben im Umgang mit Fussballfans an. Diese wollten sich das nun nicht mehr gefallen lassen und riefen zu einer gemeinsamen Aktion am Rande des Heimspiels der Berner Young Boys gegen den Grasshopper Club Zürich auf.

Wie diese Aktion aussehen sollte, war bis zuletzt nicht bekannt. Die teilnehmenden Fanszenen gaben nur bekannt, dass sie ihre Mitglieder am Freitagabend über die Geschehnisse informieren würden. Bis zuletzt liess man sich nicht in die Karten schauen.

Behörden an Nase herumgeführt

Im Verlauf des Samstagnachmittags wurde klar: Medien und Sicherheitsbehörden wurden von den Fans an der Nase herumgeführt. «Es war nie unser Plan, nach Bern zu reisen», schreiben verschiedenste Fankurven in einer gemeinsamen Mitteilung. Die von der KKJPD vorangetrieben Eskalationsspirale sei eine Sackgasse, heisst es weiter. «Die Spirale kann nur durch einen Schritt zurück zum bewährten Umgang mit Fussballfans wie in den vergangenen Jahren wieder verlassen werden.»

Die medialen und behördlichen Reaktionen hätten gezeigt, dass es nur wenig brauche, um «grosse Unruhe zu stiften». Die Fankurven vermissen den Austausch zwischen Behörden und Clubs: «Weder Clubs, Liga noch die lokalen Stellen der Fanarbeit werden gegenwärtig ernsthaft oder überhaupt noch mit einbezogen, wenn es um die Fankultur geht – von Dialog auf Augenhöhe kann keine Rede sein.»

Polizeieinsatz vergebens

Es wird also nichts mit den teilweise beschworenen Schreckensszenarien marodierender Fussballfans. Polizei und Sicherheitsbehörden haben sich vergebens auf den Einsatz vorbereitet.

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Am Freitag hatte die Kantonspolizei Bern bekanntgegeben, dass sie keine unbewilligten Fanmärsche von Fussballfans tolerieren werde. Die angekündigte Aktion sei bewilligungspflichtig, rief die Polizei den Fans in einer Mitteilung in Erinnerung. Ohne Bewilligung gelte sie als unbewilligte Kundgebung. In diesem Fall würde die Polizei die nötigen Massnahmen treffen und Sicherheit sowie Ruhe und Ordnung durchsetzen. Dies insbesondere, wenn Dritte gefährdet und Sachbeschädigungen begangen würden. Weiter hielt sie fest, dass das Abbrennen von Pyros, Knallkörpern und Rauchtöpfen verboten sei.

(red)

veröffentlicht: 20. Januar 2024 15:34
aktualisiert: 20. Januar 2024 16:28
Quelle: 32Today

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