Auf seinen Tauchgängen holt Pascal Renggli nicht selten mehr als 20 Kilogramm Abfall aus dem Hallwilersee. Nicht nur am Ufer, auch weit draussen hat es mittlerweile viel Abfall auf dem Seegrund. «Kleine Lautsprecher, Telefone, Bierflaschen – man findet wirklich alles, was der Mensch heute braucht, das er mit auf den See nimmt.»
Das Littering-Problem habe in den letzten Jahren massiv zugenommen, sagt Pascal Renggli gegenüber Radio Argovia. Gründe dafür sieht er unter anderem im Bevölkerungswachstum. Immer mehr Leute suchen in der Freizeit den Weg ins Naherholungsgebiet.
Rücksichtsloses Verhalten auf und am See
«Mit den SUPs und Gummibooten können die Leute auf den See flüchten. Für viele ist es da wohl einfacher, den Abfall direkt in den See zu werfen, statt ihn am Ufer korrekt zu entsorgen.»
Er hat ein Auge auf das beliebtes Naherholungsgebiet – unterwegs mit dem Ranger am Hallwilersee.
Quelle: TeleM1
Immer häufiger würden sich die Leute rücksichtslos gegenüber der Natur verhalten. Deshalb fordert der Abfalltaucher, der auch ehrenamtlich beim Seerettungsdienst arbeitet, dass man in Zukunft jedes «Fahrzeug» auf dem See registrieren muss.
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«Die Idee wäre, eine Vignette einzuführen. Diese sollte kostenpflichtig angeboten werden, damit man alle Unkosten decken kann. So könnte man das Problem teilweise eindämmen.»
Immer wieder kommt es zu brenzligen Situationen – Unterwegs mit der Seepolizei auf den Hallwilersee
Es müssten also auch Menschen mit Gummibooten und Stand-up-Paddler eine Vignette lösen. Diese Vignetten wären begrenzt, damit der See nicht ständig überfüllt ist. So würden einerseits viele gefährliche Situationen verhindert, die es im Moment wegen des Dichtestresses häufig gebe. Andererseits könnte man das Abfallproblem zumindest teilweise anpacken, ist Pascal Renggli überzeugt.
Vignetten-Idee soll Diskussion anregen
«Wenn wir dann wieder Verstösse haben, wie wir sie heute tagtäglich haben mit Menschen, die in Naturschutzgebiete fahren oder keine Schwimmwesten dabei haben, dann könnte man gegen solche Personen vorgehen.»
Diese Idee einer See-Vignette hat Pascal Renggli am Sonntag an einer öffentlichen Diskussionsrunde in Beinwil am See vorgestellt. Kurz darauf hat sie auch auf Social Media hohe Wellen geschlagen. Einen politischen Antrag hat Pascal Renggli nicht gemacht. Er wolle vor allem die Diskussion anregen – denn so wie bis jetzt könne es nicht weitergehen.