Die Bilder gingen Ende Juli um die Schweiz. Oberhalb der Walliser Gemeinde Bitsch brannte der Wald lichterloh. Noch immer glimmen Glutnester im Waldbrandgebiet – die Feuerwehr steht nach wie vor im Einsatz. Zwar habe sich die Lage etwas entspannt, der Boden habe sich abgekühlt, hiess es gestern beim Krisenstab. Trotzdem brechen immer wieder neue Brände aus.
Einen Schritt weiter gekommen ist man bei der Suche nach der Brandursache. Wie Recherchen der «SonntagsZeitung» zeigen, steht eine Stromleitung im Zentrum der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft. Ein Kurzschluss, verursacht durch eine Berührung der Kabel, könnte den Waldbrand ausgelöst haben.
Wer haftet für Millionenschäden?
Tatsächlich führt eine Mittelspannleitung durch das Gebiet, in dem am Nachmittag des 17. Juli das Feuer ausbrach. Betreiberin der Leitung ist die Electra-Massa, eine Tochtergesellschaft der Alpiq. Der Stromkonzern bestätigt auf Anfrage, dass die 16-Kilovolt-Leitung zur Versorgung der Gebidem-Staumauer dient und die Kraftwerkzentrale Bitsch mit dem Stausee verbindet.
Auch am Tag des Brandes stand die Leitung unter Spannung, wie es bei Alpiq heisst, «ehe sie im Verlauf des Tages ausgefallen war». Lässt sich der Kurzschluss als Ursache des Brandes bestätigen, könnte die Alpiq für Millionenschäden haftbar gemacht werden.
(mfu)