Es seien keine Opfer zu beklagen, und trotz Überschwemmungen hielten sich die Hochwasserschäden nach ersten Einschätzungen in Grenzen. Dank vorsorglichen Massnahmen zum Hochwasserschutz hätten grössere Überschwemmungen vermieden werden können, schreibt das Bafu in einer Mitteilung vom Freitag.
Die lokalen Einsatzkräfte hätten sich aufgrund der Prognosen und Warnungen frühzeitig vorbereitet, und die Bevölkerung sei über verschiedene Kanäle laufend informiert worden.
Hochwasserschutz in der Zentralschweiz
Wie Tele 1 berichtete, haben sich die Investitionen in den Hochwasserschutz nach dem Jahrhundert-Unwetter 2005 gelohnt. Dennoch gibt es in der Zentralschweiz noch Luft nach oben.
Quelle: Tele 1 / Sendung: 19. Juni 2021
Rekordhohe Wassermassen
Heftige Gewitter und Hagelzüge begleiteten nach Angaben des Bafu im Juli intensive Regenfälle. So habe der Monat an zahlreichen Messstationen von Meteoschweiz zu den fünf niederschlagsreichsten seit Messbeginn gezählt.
Während des Hauptereignisses vom 12. bis 15. Juli wurden demnach fast in der ganzen Schweiz Niederschlagssummen von mehr als 100 Millimeter verzeichnet, am Alpennordhang und im Tessin verbreitet sogar über 150 Millimeter.
Das ist laut Bafu die Niederschlagsmenge, die für gewöhnlich innerhalb des ganzen Monats Juli fällt. Die Niederschläge seien nach dem feuchten Juni auf ein bereits gefülltes hydrologisches System gefallen und hätten die Gewässer rasch weiter anschwellen lassen. Dies habe verbreitet zu Hochwasser und Überschwemmungen geführt.
Niederschläge über längere Zeit als 2005
Die Schlussfolgerungen des Bafu: Beim Hochwasser vom Juli dieses Jahres fielen insgesamt vergleichbare Regenmengen auf eine ähnlich grosse Fläche, wie im grossen August-Hochwasser von 2005. Damals gab es sechs Todesopfer und Schäden von rund vier Milliarden Franken. Es fielen verbreitet über 200 Millimeter Niederschlag in 72 Stunden am Alpennordhang.
Der Niederschlag im Juli war jedoch über einen längeren Zeitraum verteilt. Deshalb führte er zwar insgesamt zu einem höheren Abflussvolumen, jedoch zu tieferen Maximalpegeln in den einzelnen Flüssen, als beim Hochwasser von 2005. Nur an wenigen Messstationen wurden die Höchstwerte von 2005 übertroffen wie an der Reuss in Luzern.
Die Ereignisse im Juli 2021 hätten gezeigt, wie wichtig Massnahmen zum Hochwasserschutz seien. Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels, aber auch in Bezug auf die Nutzung der Siedlungsfläche müsse der Schutz vor Hochwasser und anderen Naturgefahren kontinuierlich an neue Rahmenbedingungen angepasst werden. Er sei deshalb eine Daueraufgabe.