Hinter den Religionslosen und den Katholikinnen und Katholiken an dritter Stelle stehen die Evangelisch-Reformierten. Dies teilt das Bundesamt für Statistik (BfS) am Freitag mit. Es stützt sich auf Zahlen aus dem Jahr 2022.
Über ein Drittel ohne Religionszugehörigkeit
Dem BfS zufolge hat der Anteil der Bevölkerung ohne Religionszugehörigkeit in den vergangenen 50 Jahren in der Schweiz kontinuierlich zugenommen. Während 1970 nur ein Prozent der Bevölkerung keine Religionszugehörigkeit hatte, wuchs dieser Anteil bis zur Jahrtausendwende auf elf Prozent an.
Bis 2010 fand eine knappe Verdoppelung auf 20 Prozent statt. 2022 gehörte mit 34 Prozent bereits über ein Drittel der Bevölkerung ab 15 Jahren keiner Religionsgemeinschaft mehr an.
Missbrauchsskandal führt zu vielen Austritten
Diese Entwicklung dürfte sich in der Schweiz künftig noch deutlich verstärken. Nach der Veröffentlichung der Studie zu sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche hat diese nämlich nicht nur mit einem Image-Schaden zu kämpfen. Zehntausende Mitglieder traten 2023 aus der katholischen Kirche aus.
Auch die evangelisch-reformierte Kirche der Schweiz sieht Handlungsbedarf und will ihre Fälle von sexualisierter Gewalt aufarbeiten. Präsidentin Rita Famos zeigte sich davon überzeugt, dass es auch in ihrer Kirche viele Missbrauchsfälle gibt.
(sda)