Die Gewalt- und Zerstörungsbereitschaft hatte viele überrascht: Am Freitagabend wüteten Jugendliche in der St.Galler Altstadt, schmiessen Stühle herum und schlugen Fensterscheiben ein. Das Polizeiaufgebot war riesig, die Kantonspolizei St.Gallen und Appenzell Ausserrhoden kamen der Stadtpolizei zu Hilfe. «Solche Einsätze kennen wir eigentlich nur bei Ausschreitungen nach Fussballspielen», sagt Widmer. Der Sachschaden nach der Krawallnacht beläuft sich auf mehrere tausend Franken. Ladenbesitzer zeigten sich empört.
Ganz anders das Bild einen Tag später, am Samstagabend: «Rund hundert Jugendliche verweilten auf dem Roten Platz, sie standen und sassen aber immer in kleinen Gruppen zusammen», sagt Dionys Widmer, Sprecher der Stadtpolizei St.Gallen, auf Anfrage von FM1Today. Im Gegensatz zum Freitagabend sei die Stimmung sehr friedlich gewesen. Auch auf dem St.Galler Martkplatz und an den Drei Weiern blieb die Situation ruhig. Die Polizei hatte keinen Grund einzuschreiten.
Offenbar hatte die Polizei auch nicht mit einer weiteren Krawallnacht gerechnet: «Das Polizeiaufgebot war am Samstagabend nicht grösser als an anderen Wochenenden», sagt Widmer.
Gerüchteweise heisst es, dass bereits auf nächstes Wochenende weitere Randale geplant seien. Besonders auf Snapchat werden Aufrufe herumgereicht. Dazu will Widmer sich «aus polizeitaktischen Gründen» nicht äussern. Nur soviel: «Wir beobachten und beurteilen die Lage laufend.»
(agm)