Schweiz

Schneckenplage: So wirst du die Weichtiere in deinem Garten wieder los

Schneckenplage

Diese Tipps helfen gegen Schnecken im Garten

· Online seit 22.07.2024, 06:30 Uhr
Schnecken sind aktuell auf dem Vormarsch. Um die schleimigen Tierchen loszuwerden, kursieren unzählige Tipps und Hausmittelchen. Ein Experte klärt auf, welche Tipps wirklich etwas nützen.
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Am Abend gemütlich barfuss durch den Garten laufen, und schon steht man auf einer schleimigen Nacktschnecke. Diese unschöne Erfahrung passiert aktuell häufig, denn durch das feuchte Wetter kriechen diesen Sommer ungewöhnlich viele Schnecken herum. Ebenso ärgerlich ist es, wenn die Weichtiere den knackigen Salat anfressen. Landschaftsarchitekt Christian Hänni hat einige Tipps gegen Schnecken im Garten.

Naturnahe Gärten gestalten

Christian Hänni: Die wohl beste Option, um langfristig gegen Schnecken vorzugehen, ist die naturnahe Gestaltung der Gärten. Beispielsweise mit genügend Abstand zwischen den Pflanzen holt man sich Nützlinge in den Garten, die Nacktschnecken fressen, wie Erdkröten, Blindschleichen oder Igel.

Schnecken gegen Schnecken

Es gibt verschiedene Schneckenarten. Besonders ärgerlich und schädlich sind Nacktschnecken, weil sie gerne grüne Blätter und Jungpflanzen fressen und sich massenhaft ausbreiten. Weinbergschnecken oder Schnegel dagegen fressen Eier der Nacktschnecken. Ausserdem werden sie nicht zur Plage, da sie sich nicht so massenhaft vermehren. Wer also bei sich im Garten eine Weinbergschnecke entdeckt, sollte nicht draufstehen, denn sie sind nützlich.

Sägemehl verteilen

Ein Sägemehlstreifen rund um das Gemüsebeet ist eine einfache Methode, die jedoch viel bringt. Über den trockenen Untergrund können die Schnecken nicht kriechen und gelangen so nicht an das Gemüse. Statt Sägemehl kann auch Branntkalk verwendet werden.

Schneckenzaun

Ebenfalls wirkungsvoll ist ein Schneckenzaun rund um das Beet. Auch dieser hält die Tierchen davon ab, an das Gemüse zu kommen.

Morgens statt abends giessen

Es empfiehlt sich, das Gemüse und die Pflanzen morgens statt abends zu giessen. Wenn es nämlich in der Nacht feucht ist, können die Schnecken besser herumkriechen und gelangen so schneller an die Pflanzen.

Einsammeln und einfrieren

Es ist zwar etwas aufwändig, dafür aber eine super simple Methode: die Schnecken von da, wo sie nicht sein sollen, einsammeln. Effektiv ist es, die Tiere anschliessend einzufrieren. So sterben sie nicht qualvoll, sondern schlafen einfach ein.

Ruhe bewahren

Wichtig ist: Wer Schnecken im Garten hat, sollte nicht überreagieren. Es braucht einfach etwas Geduld. Gegen Schnecken gibt es kein Allheilmittel, aber es nützt, mit den obigen Tipps die Rahmenbedingungen zu verschlechtern. Meist verschwinden die Schnecken von selbst wieder.

Weniger geeignet: Bier, Schere, Salz und Schneckengift

Gegen Schnecken kursieren unzählige weitere Hausmittelchen, wie Bier, Salz, Schneckengift oder zerschneiden. Diese vermeintlichen Tipps betrachtet Experte Christian Hänni jedoch eher kritisch:

Statt einer Bierfalle sollte man das Bier besser selbst geniessen und stattdessen mit den anderen Tipps gegen Schnecken vorgehen. Zwar lockt Bier Schnecken an, dies aber nicht nur aus dem eigenen Garten, sondern gleich aus der ganzen Nachbarschaft. Wer die Methode trotzdem nutzen möchte, sollte einen Becher mit kleinem Durchmesser nutzen und diesen nicht bodeneben eingraben, damit keine andere Tiere hineinfallen.

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Einige Leute schneiden die Schnecken mit einer Schere durch. Bei dieser Methode spalten sich die Meinungen der Experten. Für einige bedeutet es ein schneller Tod für die Schnecken. Ethisch habe ich persönlich aber Bedenken. Und ausserdem wirken zerschnittene Schnecken anziehend auf Artgenossen, da Schnecken auch kannibalisch leben.

Schnecken mit Salz zu bestreuen ist eine besonders brutale Vorgehensweise. Es trocknet die Schnecken aus und tötet gleich auch alles, was am Boden wächst. Eine tote Landschaft will niemand haben, deshalb ist diese Methode nicht zu empfehlen.

Auch den Einsatz von Schneckenkörnern betrachte ich eher kritisch. Es ist schädlich für andere kleine Säugetiere und die Chemikalien gelangen in den Boden und damit in den Kreislauf.

veröffentlicht: 22. Juli 2024 06:30
aktualisiert: 22. Juli 2024 06:30
Quelle: FM1Today

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