Quelle: post.ch
Das klassische Schaltergeschäft ist um die Hälfte zurückgegangen (–49 Prozent). Die Zahl der Briefe, welche die Kundschaft am Schalter aufgegeben hat, ist allein in den letzten fünf Jahren um über einen Drittel (–39 Prozent) gesunken. Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren ungebremst fortsetzen.
Um weiterhin für die Bevölkerung und die Unternehmen präsent zu sein, setzt die Post eine Reihe von Massnahmen um und entwickelt sich weiter. «Wir investieren dort, wo wir gebraucht werden und den grössten Nutzen für unsere Kundschaft bieten. Darum passen wir das Filialnetz entsprechend an. So stellen wir die Grundversorgung auch in Zukunft sicher, ohne einen Rappen Steuergeld zu beanspruchen», erklärt Thomas Baur, Stellvertretender Konzernleiter und Leiter PostNetz.
2000 Filialen sind nicht nachhaltig
«Aufgrund der Mengenrückgänge können wir uns keine 2000 eigenen Filialen leisten. Weil wir aber trotzdem schweizweit für unsere Kundinnen und Kunden präsent sein wollen, setzen wir auf die seit Jahren bewährten Partnerfilialen. Nur so können wir auch künftig den Grundversorgungsauftrag erfüllen und meist noch längere Öffnungszeiten bieten», sagt Roberto Cirillo, CEO der Schweizerischen Post. Die Post sucht deshalb weitere rund 170 Filialpartner für ihre Dienstleistungen vor Ort.
Quelle: TeleBärn / CH Media Video Unit / David Walder
Ab Juli hat sie die Kantone und Gemeinden kontaktiert, die von Angebotsanpassungen betroffen sind, und erste Gespräche geführt. Bis Ende 2028 will die Post für jede dieser 170 Filialen eine Lösung finden. Ziel ist es, dass das Filialnetz dann aus rund 600 eigenen Filialen und 1400 Filialen mit Partner besteht.
Videoberatungen
Die Post testet deshalb bereits jetzt, wie sie die Wartezeit in den Filialen weiter reduzieren kann, und setzt dafür modernste Video-Beratungsformate ein, die den klassischen Schalter ergänzen sollen.
So soll der «Magic Table» aussehen:
Quelle: post.ch
Sie plant, diese schweizweit einzuführen, sowohl in den eigenen Filialen als auch in Filialen mit Partner. So können Postmitarbeitende die Kundinnen und Kunden auch in Partnerfilialen persönlich beraten. Zudem entwickelt die Post neue Selbstbedienungselemente. Auch dank ihnen soll es für die Kundinnen und Kunden künftig noch einfacher werden – ohne lange Wartezeiten.
Kritik von der Gewerkschaft
Die Gewerkschaft Syndicom fordert in einer Stellungnahme, die Post solle am bestehenden Netz von 770 Filialen festhalten und ruft alle politischen Akteure auf, aktiv gegen die Abbaupläne vorzugehen. Ein vollwertiger und barrierefreier Zugang zur postalischen Grundversorgung müsse aufrechterhalten werden. (cma)