Nun geht der Bundesrat den Einkaufstouristen ans Portemonnaie. Die Wertfreigrenze wird halbiert und liegt ab 1. Januar 2025 bei 150 Franken. Das heisst konkret: Statt 300 Franken soll künftig nur noch Ware im Wert von 150 ohne Schweizer Mehrwertsteuer in die Schweiz eingeführt werden dürfen.
Mit dieser Verordnungsänderung soll der Einkaufstourismus reduziert werden, wie der Bundesrat mitteilt. Damit erfülle die Landesregierung einen Auftrag aus der zuständigen Nationalratskommission und zwei Standesinitiativen. Damit will der Bund das Einkaufen ennet der Grenze unattraktiver machen. Ob aber weniger eingekauft werde oder aber weniger Waren aufs Mal und öfter, könne nicht beurteilt werden. Und ebenso wenig, ob die mitgebrachte Ware korrekt versteuert werde.
Mehrere Parteien begrüssen die Senkung
In der Vernehmlassung hätten die Mehrheit der Kantone und der Wirtschaftsvertreter sowie mehrere politische Parteien die vorgeschlagene Senkung begrüsst, schreibt der Bundesrat. Er hat keine Angaben zur Anzahl der mit der Senkung zusätzlich notwendigen Verzollungen, und er kann auch die Mehreinnahmen nicht beziffern.
Die Wirtschaftskommission des Ständerats hätte eine Senkung auf 100 Franken gewünscht. Eine Wertfreigrenze auf diesem Niveau würde laut Bundesrat unverhältnismässigen Mehraufwand für das Verzollen und die Kontrollen am Zoll auslösen.
App für Verzollung
Privatpersonen können ihre Waren mit der Verzollungs-App «QuickZoll» selbstständig zur Einfuhr anmelden und allfällige Abgaben direkt über die App entrichten. Verrechnet wird jeweils der Normalsatz der Mehrwertsteuer von derzeit 8,1 Prozent.
Wer allerdings eine Verzollung zum reduzierten Satz für Güter des täglichen Bedarfs wünscht, muss beim Zoll vorsprechen oder die Verzollung schriftlich über eine Anmeldebox erledigen. Die selbstständige Verzollung via App zum reduzierten Satz ist laut Mitteilung voraussichtlich ab 2026 möglich.
Die Senkung kommt nicht überall gut an
Schon im vergangenen Jahr haben die CHMedia-Regionalsender über eine mögliche Senkung der Wertfreigrenze berichtet. Damals noch als Idee betrachtet, kam diese bei den meisten Shoppinggängerinnen und -gänger nicht allzu gut an. «Das finde ich gar nicht gut. Ich weiss nicht, wie man auf die Idee kommen kann. Vor allem, weil es auch Familien mit kleinerem Budget hat, die vielleicht froh sind, dass man einmal im Monat günstig kann einkaufen», so eine Passantin gegenüber Tele M1. «Das muss so sein, weil die Kleinunternehmen in der Schweiz hier nahe an der Grenze leiden schon drunter», ist ein Mann der Meinung.
Quelle: TVO
(sda/red)