Im ersten Quartal 2024 durfte mehr als jeder zehnte Zug aus Deutschland nicht in der Schweiz weiterfahren, berichtet die «Süddeutsche Zeitung». Diese Erkenntnis kommt aus einer Antwort des deutschen Bundesverkehrsministeriums hervor auf eine Anfrage des Grünen-Bundestagsabgeordneten Matthias Gastel.
In den Monaten von Januar bis März mussten die SBB elf Prozent aller Züge auf der Strecke von München nach Zürich vorzeitig stoppen. Das sind mehr als im gesamten Jahr 2023, damals lag die Quote noch bei zwei Prozent. Auf der Strecke von Freiburg nach Basel waren es sogar 12,4 Prozent der Züge, welche umkehren mussten.
Streiks als häufigste Ursache genannt
Die häufigsten Gründe für die Verspätung der Deutschen Bahn waren Baumassnahmen, Oberleitungsstörungen, Infrastrukturprobleme und Streiks der Lokführer. Letzteres machte rund die Hälfte der vorzeitig beendeten Verbindungen in die Schweiz aus.
Bei den deutschen Zügen würden die SBB einen 10- bis 15-Minuten Puffer einbauen. Eine noch längere Wartefrist würde zu Verspätungen von zahlreichen Zügen in der Schweiz führen, so eine SBB-Sprecherin zum deutschen Boulevardblatt «Bild».
Eine Blamage für die Deutschen. So titelt die «Bild»: «Unsere Bahn ist für die Schweiz zu lahm». Dafür lobt es das «fein austarierte Schweizer Netz». Auch der Bundestagsabgeordnete Gastel tadelt die Deutsche Bahn. Andere Länder würden sich schon regelrecht vor dem Risiko fürchten, sich Unpünktlichkeit aus Deutschland «einzuschleppen», meint Gastel zu «Bild».