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Cristian Ianu über seine Zeit beim FCL und sein heutiges Leben im Tessin

FCL-Serie: Was macht eigentlich...

Cristian Ianu? «Die Station Luzern war die schönste meiner Karriere»

· Online seit 03.08.2024, 12:11 Uhr
Wir haben mit ehemaligen Fan-Lieblingen des FC Luzern über ihre Zeit in der Innerschweiz und ihre Fussballkarriere gesprochen. Im vierten Teil erzählt uns Cristian Ianu, weshalb er nun im Tessin lebt, was er auf dem Fussballplatz vor kurzem feiern konnte und wie er auf seine Zeit beim FC Luzern zurückblickt.
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Der ehemalige FCL-Stürmer Cristian Ianu war bekannt für seinen Torriecher. Der Rumäne lief insgesamt 77 Mal für die Luzerner auf und erzielte dabei 30 Tore. 13 weitere Treffer bereitete er vor. Ein Knipser, wie er im Buche steht. Wendig und für seine Körpergrösse von «nur» 1,77 Metern war Ianu erstaunlich kopfballgefährlich. Unvergessen die Offensivabteilung mit Ianu, Yakin, Ferreira, Paiva und Chiuminto.

PilatusToday: Hallo Cristian, herzlichen Glückwunsch zum Einzug in den Tessiner Cup Halbfinal mit den Senioren von GC Carassesi!

Cristian Ianu: Vielen Dank! (lacht) Ich spiele dort im Seniorenteam +30 und +40 mit ein paar anderen ehemaligen Fussballprofis. Unter anderem mit Gürkan Sermeter oder dem jetzigen Yverdon Trainer Alessandro Mangiarratti. Wenn es die Zeit zulässt, sehen wir uns dort auf dem Fussballplatz.

Du lebst nun mit deiner Familie im Tessin. Wie geht es dir im Tessin und was machst du so? 

Mir und der Familie geht es sehr gut, vielen Dank. Wir leben nun seit fünf Jahren im Tessin, das ist die Heimat meiner Frau. Ich trainiere im Moment eine E-Junioren-Mannschaft von Giubiasco und bin zudem Trainer beim Zweitligateam von Cadenazzo. Nebenbei will ich das B-Diplom absolvieren – es macht mir grossen Spass.

Wo fühlst du dich eigentlich mehr zu Hause? Im Tessin oder in Alpnach, wo du zehn Jahre lang gelebt hast?

Quelle: PilatusToday

Wenn du an deine Kindheit in Rumänien zurückdenkst. Wie kamst du zum Fussballspielen und wer war dein Vorbild?

Ich erinnere mich, dass ich immer auf dem Fussballplatz war. In Rumänien hatten wir nicht wirklich viel und deshalb war ich immer draussen und spielte den ganzen Tag Fussball. Ich hatte dann das Glück, in die Schweiz gehen zu können und wurde hier Profi. Ein einziges Vorbild hatte ich nie... es waren immer drei Spieler, auf die ich hochgeschaut habe: Gheorghe Hagi, Adrian Ilie und Adrian Mutu.

Kommen wir auf deine Karriere hier in Luzern zu sprechen. Wie nahmst du deine erste Saison im blau-weissen Dress wahr?

Wir hatten eine gute Mannschaft. Ein super Mix zwischen erfahrenen und jungen Spielern. Auch Trainer Rolf Fringer war für mich und die ganze Truppe sehr wichtig. Es hat sehr viel Spass gemacht, damals im Gersag zu spielen. Eine wirklich wunderschöne Zeit.

Welche Bedeutung hat Rolf Fringer für dich?

Rolf Fringer hat einen Topcharakter. Luzern ist nicht der ruhigste Verein und er brachte durch seine Erfahrung und mit seiner Ausstrahlung damals so viel Ruhe in den Verein. Er war auch als Sportchef dafür verantwortlich, dass ich ein paar Jahre später wieder zurück nach Luzern kam.

In deiner ersten FCL-Saison 2009/10 hast du sagenhafte 24 Tore geschossen. Dann kam die Verletzung. Was denkst du heute darüber?

Quelle: PilatusToday

Und nach solch einer Leistung wäre ja auch der Schritt zu einem noch grösseren Verein als Luzern möglich gewesen? 

Quelle: PilatusToday

Also bereust du es, dass du diesbezüglich nicht mehr erreicht hast?

Ich habe zwei verschiedene Gefühlslagen. Zum einen bin ich stolz darauf, dass ich mit 19 Jahren alleine in die Schweiz kam und hier zum Profi wurde. Zum anderen sehe ich heute gerade bei jungen Spielern, die vielleicht sechs gute Partien zeigen, schon Millionenangebote aus der Bundesliga. Ich musste damals über 20 Tore in einer Saison schiessen, damit überhaupt ein anderer Verein mit mir sprach. Klar war es eine andere Zeit, aber mit meinen Leistungen wäre vielleicht wirklich mehr drin gelegen.

Du wurdest auch nie für die rumänische Nationalmannschaft berücksichtig. Ärgert dich das heute?

Ganz ehrlich gesagt, war ich nicht weit davon weg. In dieser Zeit wurde in der rumänischen Nationalmannschaft immer wieder hinten durch Dinge beschlossen, die nicht wirklich auf Grund von Leistung zustande kamen. Aber ich denke, wenn ich damals eine Chance erhalten hätte, hätte ich eine gute Figur gemacht.

Du warst zwei Mal beim FCL und konntest bei deiner zweiten Episode nicht mehr an der besten Leistung anknüpfen. Wie findest du das rückblickend?

Ich hatte bei meiner Rückkehr mit Marco Schneuwly und Dario Lezcano zwei sehr gute Stürmer vor meiner Nase. Sie haben es sehr gut gemacht und deshalb bekam ich leider kaum die Chance, mich zu zeigen. Aber wir haben damals den Ligaerhalt geschafft und ich hatte trotzdem einfach eine gute Zeit in Luzern – auch wenn ich gerne mehr gespielt hätte.

Erkennen dich die Menschen heute in Luzern noch?

Ja, wenn ich in Luzern bin, kommen die Leute oft zu mir und sprechen. Für mich sind das die Momente, die wichtig sind und für immer bleiben. Ich komme immer gerne nach Luzern.

Und würdest du wieder einmal in der Innerschweiz leben wollen?

Ich spreche oft mit meiner Frau darüber, ob wir wieder einmal auf die deutsche Seite der Schweiz ziehen wollen. Vorstellen können wir es uns, aber wir haben auch ein super Leben hier im Tessin. Wer weiss: Vielleicht bringe ich meinen Sohn einmal als Spieler nach Luzern. (lacht)

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Und wie geht es nun mit Christian Ianu auf dem Fussballplatz weiter?

Es gibt viele Beispiele, dass man als Trainer auch aus tieferen Ligen plötzlich ins Profibusiness rutscht. Bestes Beispiel ist Gerry Seoane, welcher direkt von der U-21 nach Luzern in die 1. Mannschaft wechselte und heute Bundesligatrainer ist. Im Fussball geht es als Spieler aber auch als Trainer schnell. Klar muss man viel Glück haben. Ich versuche Spass zu haben, viel zu lernen und bin sicher bereit, als Trainer oder Assistenztrainer den nächsten Schritt zu machen.

veröffentlicht: 3. August 2024 12:11
aktualisiert: 3. August 2024 12:11
Quelle: PilatusToday

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