Quelle: PilatusToday
Eine äusserst schwierige Aufgabe stellte sich dem FC Luzern am Sonntagnachmittag im Zürcher Letzigrund. Ein Gastspiel beim aktuell sehr erfolgreichen FC Zürich ist schon grundsätzlich nicht angenehm. Dazu kam die immer länger werdende Verletztenliste der Innerschweizer. Unter der Woche hatte es auch noch die Routiniers Haas und Simani erwischt und so schickte Mario Frick eine Mannschaft mit durchschnittlich gerade mal 22,4 Lenzen auf den Zürcher Rasen.
Insbesondere in der Defensive war mit den vier Zwanzigjährigen Loretz, Ottiger, Jaquez und Willimann eine reichlich unerfahrene Truppe am Werk. Der FCZ auf der anderen Seite konnte in Vollbesetzung und nach den Siegen gegen Lugano und YB mit viel Selbstvertrauen aufs Spielfeld marschieren.
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Früh eingewechselter Marchesano bringt Schwung ins Spiel
Die Startviertelstunde gestaltete sich ausgeglichen und eher ereignisarm. Nach 19 Minuten musste Bo Hendriksen den verletzten Conceição durch Marchesano ersetzen. Dieser kam kaum eine Minute später in eine günstige Abschlussposition an der Strafraumgrenze, setzte den Ball aber knapp links am Tor vorbei. Auf der anderen Seite musste Brecher ein erstes Mal gegen den auffälligen Dario Ulrich parieren.
Antonio Marchesano hatte für Zürich kurz vor der Pause die Führung auf dem Fuss.
In der Folge konnten die Platzherren mehr und mehr das Spieldiktat an sich reissen und kamen zu einigen im Ansatz gefährlichen Aktionen, welche sie aber teilweise ungewohnt kläglich vergaben. Der sehr tiefe Platz, auf dem viele Spieler regelrechte Rutschpartien vollführten, trug das seine zu einigen missglückten Spielszenen bei. Die Luzerner konnten bis zur Pause nur noch durch einen Distanzschuss von Jashari für etwas Gefahr sorgen und so verabschiedeten sich die Spieler torlos zum Pausentee.
Der FC Zürich dreht im zweiten Durchgang auf
In der zweiten Halbzeit erhöhten die Einheimischen das Tempo nochmals deutlich. Marchesano mit einem Freistoss und Mathew mit einem von Ottiger auf der Linie geklärten Schuss gaben deutlich zum Ausdruck, dass Zürich nicht gewillt war, gegen Luzern Punkte abzugeben. Später folgte ein gefährlicher Kopfball von Okita und kurz darauf das sich langsam aber sicher angekündigte Tor vom gleichen Mann! Nach einer Top-Flanke von Boranijašević konnte Dorn den Zürcher Top-Skorer nicht am Abschluss hindern. Dieser versenkte den Ball im Fallen unhaltbar für Loretz im Netz.
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FC Luzern lange im Abwehrmodus
Luzern reagierte energisch auf diesen Rückstand. Zuerst konnte der schnelle Okou alleine auf Brecher losziehen und erst im letzten Moment von Katic regelkonform vom Ball getrennt werden. Danach reagierte auch Mario Frick indem er mit Abubakar, Meyer und Klidjé drei Offensivspieler einwechselte, nachdem er bereits in der Pause Villiger für Kadak gebracht hatte. Insgesamt war dieses Investment auf dem Platz aber zu wenig sichtbar. Das Spiel blieb aus Luzerner Sicht mehrheitlich eine Abwehrschlacht, in der sich die nicht eingespielte Defensive aber ordentlich metzgete und der namhaften FCZ-Offensive gut entgegenhielt.
Joker-Ausgleich und kurze Ernüchterung
Nach einigen weitern heiklen Angriffen kam es sogar noch besser: In der 82. Minute lancierte Meyer einen schönen Konter, den Thibault Klidjé herrlich und mühelos zum eher glücklichen und unterwarteten Ausgleich verwerten konnte. Der FCZ rannte weiter an und jubelte in der fünften Nachspielminute ausgelassen über den erlösenden Siegtreffer durch Mathew.
Nach bangen Augenblicken wurde dieser Treffer aber aufgrund einer knappen Offside-Position wieder zurück genommen. Wenige Sekunden später Pfiff Schiedsrichterin Staubli die am Schluss hektische Partie ab. Dank solidarischem Kampf und einer beachtlichen Mannschaftsleistung konnten die Luzerner am Schluss über einen zwar etwas glücklichen aber umso wichtigeren Punkt jubeln.
Szene des Spiels
Ein mustergültiger Konter brachte dem FC Luzern heute den Punkt gegen den starken Tabellenzweiten Zürich. Am Ausgangspunkt stand der eingewechselte Meyer, der den Ball mit letztem Einsatz zu Abubakar leitete. Der wiederum timte die Hereingabe perfekt zu Torschütze Klidjé. Ein Tor das allen Beteiligten gut getan haben wird.
Mann des Spiels
Der sonst eher unauffällig spielende Dario Ulrich half an der Seite von drei Youngsters defensiv an allen Ecken und Enden und war vor allem in der ersten Halbzeit auch nach vorne ein wichtiger Antreiber.