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Die Vorrunden-Noten der FCL-Spieler

Die Vorrunden-Noten der FCL-Spieler

07.12.2015, 16:56 Uhr
· Online seit 07.12.2015, 15:10 Uhr
Zibung und Lezcano top, Fandrich und Basha flop
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Dank einem 3:1-Sieg gegen die Berner Young Boys hat der FC Luzern die Meisterschafts-Vorrunde mit 26 Punkten auf dem vierten Rang abgeschlossen. Die Zeit für eine Bilanz ist gekommen und darum hat Radio Pilatus die Leistungen der FCL-Spieler in der Vorrunde genau unter die Lupe genommen und wie folgt benotet:

Dave Zibung, Goalie: 5,5

Der FCL-Torhüter ist in seiner 11. Saison in der Form seines Lebens. Zibung ist der gewünschte Rückhalt der Mannschaft, er hat seine Unsicherheiten aus der Vorsaison gänzlich abgestellt. Sei es wegen Goalie-Trainer Böbner oder der Geburt seiner Tochter, Dave Zibung gelang in dieser Vorrunde fast alles.

Lorenzo Bucchi, Goalie: 4,5

Kam in den ersten beiden Cupspielen gegen Servette Genf und Xamax Neuenburg zum Einsatz. Kassierte gegen beide Unterklassigen jeweils zwei Tore. Zeigte im Ansatz seine Stärken, jedoch auch seine Schwächen. Machte an der Uni in Rom diesen Herbst den Bachelor in Politwissenschaft und internationale Beziehungen, herzliche Gratulation!

Jerome Thiesson, Verteidiger: 5

Viele Fans fragten sich in den ersten vier Saisons von Thiesson beim FCL, warum er immer spielt. Nun gab der Zürcher die Antwort auf diese Frage auf dem Platz. Seit dieser Saison ist er nicht nur läuferisch stark, er hat seine Fehlerquote im Spielaufbau massiv reduziert und schiesst sogar Tore. Tolle Vorrunde von Thiesson auf der rechten Aussenbahn.

Sally Sarr, Verteidiger: 4,5

Sally Sarr Superstar, wie ihn die Fans rufen, startete solide in die Meisterschaft, obwohl der Grat bei Sarr zwischen Genie und Wahnsinn vielfach schmal ist. Nach einer perfekten Flanke folgt bei Sally Sarr jeweils vielfach ein haarsträubender Fehlpass. Er verletzte sich leider bereits in der vierten Runde gegen Basel und kam seit August nicht mehr zum Einsatz.

Francois Affolter, Verteidiger: 4,5

Lange war es die Vorrunde von Francois Affolter. Endlich spielte er konstant, konnte seine teils eklatanten Aussetzer abschalten. Er erspielte sich einen unumstrittenen Stammplatz. Genau diesen verlor er im letzten Spiel gegen YB jedoch nach einem schwachen Auftritt in der Vorwoche in Basel. Alles in allem aber trotzdem eine passable Halbsaison.

Claudio Lustenberger, Verteidiger: 4

Bereits unter Trainer Bernegger bröckelte die Stammplatzgarantie von Claudio Lustenberger. Als Babbel Trainer wurde, machte diesen Lustenberger zum Captain. Trotzdem musste Lusti mehr und mehr auf die Ersatzbank. Zuletzt nicht mehr erste Wahl. Als Lustenberger spielte, waren seine Auftritte mit wenigen Ausnahmen stets ok, mehr jedoch nicht.

Tomislav Puljic, Verteidiger: 4,5

Anfang Saison war er noch verletzt, hatte anschliessend Schwierigkeiten Tritt zu fassen. Teils grobe Fehler im Spielaufbau und Schwächen im Stellungsspiel. Im Verlauf der Vorrunde wurde Puljic jedoch immer stärker. Als Vize-Captain trug er immer mehr die Binde, was ihn sichtlich beflügelte. In den letzten Spielen richtig gut, der klare Abwehrchef beim FCL. In dieser Form ist Puljic für die Luzerner unverzichtbar.

Kaja Rogulj, Verteidiger: 4,5

Nach seiner langen Verletzungszeit ist Rogulj endlich zurück – und wie. Richtig gut, wie er sich in den letzten drei Spielen der Vorrunde präsentierte. Nun muss der Kroate jedoch beweisen, dass er dieses aggressive und kompromisslose Abwehrspiel auch über eine ganze Halbsaison zeigen kann. Das kroatische Innenverteidiger Duo Puljic/Rogulj könnte beim FCL aber durchaus Zukunft haben.

Sebastian Schachten, Verteidiger: 4,5

Nach dem Heimspiel gegen Lugano stempelten Schachten viele bereits als Fehltransfer ab. Nicht zu Unrecht, dieses Spiel des Deutschen war wirklich schwach. Mit der Spielpraxis kamen aber auch Schachtens Qualitäten immer mehr zum Vorschein. Gegen Thun schoss er das spielentscheidende Tor, gegen YB zeigte er sein von Babbel angekündigtes Kämpferherz, als er in der Nachspielzeit mit einer Grätsche toll auf der Linie rettete. Macht Lust auf mehr in der Rückrunde.  

Clemens Fandrich, Mittelfeld: 3,5

Konnte die Erwartungen in der Vorrunde nicht erfüllen. Clemens Fandrich war in den ersten Spielen stets von Anfang dabei. Nach ungenügenden Leistungen verlor der Deutsche jedoch seinen Stammplatz. Als Höchststrafe wurde Clemens Fandrich im Heimspiel gegen GC ein- und nach rund 20 Minuten bereits wieder ausgewechselt. Ist in dieser Form keine Verstärkung für den FCL.

Remo Freuler, Mittelfeld: 5

Solide Vorrunde des stets engagierten Zürchers. Ist trotz seinen jungen Jahren bereits eine Teamstütze, auf Freuler ist stets Verlass. Er hat keine Aussetzer, leider in dieser Vorrunde aber auch kaum Topspiele. Lediglich im Auswärtsspiel gegen Sion war Freuler überragend. Schoss erst im letzten Spiel gegen YB sein erstes Saisontor, in der vergangenen Spielzeit traf er insgesamt siebenmal.

Hekuran Kryeziu, Mittelfeld: 5

Gute Rückkehr zum FCL nach einem „Lehrjahr“ beim FC Vaduz. Spielte sich bereits im Sommer in die Startelf und gab diesen Platz bis zur letzten Runde nicht mehr her. Kryeziu ist gereift, spielt nun aggressiver und hat eine tolle Übersicht. Einziges Manko, welches Heki die Note gut vermiest, ist seine Gelbsucht. Insgesamt holte er sich in der Vorrunde 10 gelbe Karten ab. Damit ist Kryeziu im Cup gegen Aarau und zum Rückrundenauftakt gegen Basel gesperrt.

Jakob Jantscher, Mittelfeld: 4,5

Die Frohnatur aus Österreich konnte leider nicht an seine guten Leistungen aus der vergangenen Rückrunde anknöpfen. Kann viel mehr, als er in dieser Vorrunde gezeigt hat. Ist nicht mehr so torgefährlich wie im Frühling und auch seine Torvorlagen vermisst man beim FCL. Seine Standards sind zu wenig gefährlich. Muss sich in der Rückrunde steigern, wenn er mit Österreich an der EM auf dem Feld für Furore sorgen will.

Jahmir Hyka, Mittelfeld: 4,5

Die gute Seele des FC Luzern. Jahmir Hyka akzeptiert seine Jokerrolle. Einige sagen, dass Hyka den Luzerner mehr bringt, wenn er eingewechselt wird. Toller Techniker, jedoch leider viel zu wenig torgefährlich. Der quirlige Albaner liess in der Vorrunde viel zu viele Topchancen alleine vor dem Tor ungenutzt. Im Ansatz jeweils gut, vergibt eine bessere Benotung aber wegen seiner Abschlussschwäche.

Migjen Basha, Mittelfeld: 3,5

Neben Fandrich die Enttäuschung der Vorrunde beim FCL. Hat nur im Cupspiel in St. Gallen angedeutet, was ihn im steckt. Zeigte dort eine tolle Leistung im defensiven Mittelfeld. Kam insgesamt nur auf wenig Einsatzzeit, Trainer Babbel setzte zwischenzeitlich gar lieber auf den blutjungen Arnold. Basha muss sich in der Winterpause mächtig steigern, sonst hat der Routinier auch in der Rückrunde kaum Chancen auf einen Stammplatz.

Nici Haas, Mittelfeld: 4

Sein erstes Jahr als Profi sieht man beim FCL als „Lehrjahr“. Kommt kaum zu langen Einsätzen in der 1. Mannschaft, wurde daher vermehrt im FCL U-21 Team in der 1. Liga eingesetzt. So soll Haas die nötige Spielpraxis erhalten, welche ein junger Spieler in seinem Alter braucht. Zeigt bei seinen Teileinsätzen sein Potential, hat es im Mittelfeld gegen Freuler oder Kryeziu momentan aber schwer. Dranbleiben, seine Zeit wird kommen.

Remo Arnold, Mittelfeld: 4,5

Was für ein Aufstieg des Schlierbachers. Kam als Perspektivspieler diesen Sommer in die erste Mannschaft. Beeindruckte Trainer Babbel in den Trainings derart, dass Remo Arnold plötzlich gegen den FC Zürich in der Startformation stand. Machte seine Sache auf der Secherposition mehrheitlich gut, leitete im Heimspiel gegen Vaduz jedoch mit einem Fehlpass den Ausgleich der Gäste ein. Kam danach nicht mehr zum Einsatz, weil Arnold sich Mitte November in einem Spiel der Schweizer U-19-Nationalmannschaft verletzte.

Dario Lezcano, Sturm: 5,5

Der beste Feldspieler des FC Luzern in der Vorrunde. Zu Beginn der Saison überragend. Verpasste die Bestnote jedoch wegen seinem Aussetzer im Spiel gegen GC. Nach einer Tätlichkeit am Schiedsrichter wurde Lezcano acht Spiele gesperrt. Der Paraguayer fand die Form des Sommers nach der Sperre nicht mehr, zuletzt zu eigensinnig. Trotz allem, Lezcano ist aktuell einer der besten Spieler der Liga. Trainer Babbel wünscht sich zu Weihnachten, dass Lezcano sicher noch bis im kommenden Sommer bleibt.

Marco Schneuwly, Sturm: 4,5

Schwierige Vorrunde für den FCL-Topscorer der vergangenen Saison. Traf zwar gleich im ersten Spiel gegen Sion kurz vor Schluss zum Ausgleich. Ein Fabelangebot aus dem Wallis von Sion-Präsident Constantin verdrehte Schneuwly anschliessend jedoch den Kopf. Hatte zwei lange Serien ohne Tore, kam schlussendlich in der Meisterschaft trotzdem wieder auf 6 Treffer. War viel unterwegs, ergänzt sich gut mit Lezcano.

Samed Yesil, Sturm: 4

Kam mit Übergewicht aus Liverpool, gemeint ist jedoch nicht das Reisegepäck. Wurde anfangs von Konditionstrainer Christian Schmidt getrimmt und nahm so einige Kilos ab. Schoss im Heimspiel gegen den FC Zürich den wichtigen 1:0 Siegestreffer. Zeigte in einigen Situationen, dass er den Torriecher eines guten Stürmers hat. Bewies dies jedoch zu wenig und ist so für den FCL keine richtige Verstärkung.

Nicht bewertbar: Frane Cirjak, Nico Brandenburger, Olivier Kleiner, Yannick Schmid und Joao Oliveira.

Vor der Winterpause trifft der FCL am kommenden Samstag (18.00 Uhr, Brügglifeld) im Cup Viertelfinal auf den FC Aarau. Radio Pilatus berichtet live.

11. März 2020 - 10:22

Die Vorrunden-Bilanz von Radio Pilatus - kommentiert von FCL-Trainer Markus Babbel

veröffentlicht: 7. Dezember 2015 15:10
aktualisiert: 7. Dezember 2015 16:56

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