Quelle: Tele 1
Der Entscheid der Sicherheitsbehörden stützt sich auf das bei vielen Experten, Fans und der Swiss Football League umstrittene Kaskadenmodell der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen (KKJPD). Es handelt sich bei der Massnahme um «Stufe 3 inklusive Schliessung der Stehplätze im Heim-Fansektor».
Diese kommt zum Tragen, weil die bis Donnerstagnachmittag gewährte Frist, bis zu der sich die Täter hätten melden oder gemeldet werden können, ungenutzt verstrich.
Konkret bedeutet dies, dass die Stehplätze in den Fansektoren B2 und B3 für das Spiel gegen Yverdon-Sport am Samstag geschlossen bleiben. Ausserdem muss der gesamte Online-Ticketverkauf eingestellt werden, wie das Justiz- und Sicherheitsdepartement in einer Mitteilung schreibt. Tickets können lediglich noch an der Tageskasse bezogen werden. Koordinierte Fanaktionen seien ebenfalls verboten. Zudem gilt eine Bewährungsphase von fünf Spielen.
Fans dürfen trotzdem ins Stadion
In der Medienmitteilung wird ausserdem darauf hingewiesen, dass Personen, die im Besitz einer Abocard sind, oder bereits ein Einzelticket für das Spiel im Stehplatzsektor erworben haben, auf die Sitzplätze ausweichen dürfen. Gegenüber der «Luzerner Zeitung» sagt der FCL-Mediensprecher Markus Krienbühl, dass eine Umplatzierung der Personen, welche bereits ein Ticket haben, in den Sektor D denkbar ist. Gibt es also einfach eine neue Fanzone hinter dem anderen Tor?
Sicherheitsdepartement geht nicht weiter darauf ein
Das Sicherheitsdepartement nimmt die Umplatzierung der Fans zur Kenntnis. Choreografien oder das Abfeuern von Pyros dürften dennoch bestraft werden. Angelehnt an das Kaskadenmodell gilt das als «geplante und abgestimmte Aktion» – und wird somit sanktioniert, bestätigt das Sicherheitsdepartement. Ob aber Transparente, beispielsweise gegen das Kaskadenmodell, auch als geplante Aktion gelten, wird offengelassen. «Der FCL hat Kenntnis der verfügten Auflagen und steht in der Verantwortung, diese Auflagen umzusetzen», heisst es.
Stefan Wolf macht klare Ansagen
«Wir verurteilen den Vorfall in Bern aufs Schärfste und haben absolut kein Verständnis für das und hoffen, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden», sagt FCL-Präsident Stefan Wolf gegenüber PilatusToday und Tele 1. «Für uns ist klar, Kollektivstrafen sind unverhältnismässig, wenn aufgrund einer Handvoll Idioten das ganze Stadion in Mitleidenschaft gezogen wird», so der abtretende FCL-Präsident weiter.
Das die Täterschaft das Ultimatum des Sicherheitsdepartementes verstreichen liess, ist für Stefan Wolf wenig überraschend. Deshalb habe man den Vorverkauf gemäss der Verfügung des Kaskademodells per sofort gestoppt.
Dass ein ungeordneter Einlass in die Swissporarena ein Sicherheitsrisiko darstellt, ist sich Wolf bewusst. Dennoch ist er optimistisch: «Ich bin überzeugt, dass es am Samstagabend ein friedliches Spiel gibt.»
Da man an der Kasse vor Ort Tickets kaufen kann, sollte sich der finanzielle Schaden diesmal in Grenzen halten können. «Es ist der personelle und zeitliche Aufwand, welcher uns viel gekostet hat», erklärt Stefan Wolf.
Geisterspiele gilt es zu verhindern
Die kommenden fünf Bewährungsspiele sind für den FCL und dessen Anhang also nun besonders wichtig, denn die nächste Eskalationsstufe bedeutet Geisterspiele – und die gilt es um jeden Preis zu verhindern. Wolf will dennoch auf die alte Taktik setzen: «Der Appell lautet gleich wie immer: Wir wollen friedliche Spiele. Wenn man den FCL unterstützt, macht man das nicht mit Gewalt», stellt der FCL-Präsident zum Schluss klar.
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