Quelle: PilatusToday / Livia Barmettler
Wie der FC Luzern schreibt erfolgt der Abgang auf Wunsch von Stefan Wolf selbst und im gegenseitigen Einvernehmen. «Dieser Schritt ist mir gar nicht leicht gefallen, es war schwer», äusserte sich Stefan Wolf emotional an der einberufenen Pressekonferenz vom Montagnachmittag.
Wolf hatte 2021 die Ämter als Verwaltungsratspräsident und CEO übernommen. In der Mitteilung des Vereins äussert er sich nur positiv. «Ich blicke auf eine interessante, herausfordernde und lehrreiche Zeit als Verwaltungsratspräsident und CEO des FC Luzern zurück.»
Ihn würden vor allem die sportlichen Erfolge wie der Cupsieg, die zweimalige Qualifikation für europäische Spiele sowie die Integration diverser Eigengewächse in die erste Mannschaft stolz machen. Es sei aber auch eine Zeit grosser Herausforderungen gewesen. «Ich habe dem FCL als Funktionär und Spieler viel zu verdanken und bleibe dem Club für immer verbunden», schliesst Stefan Wolf. Auch der Holding-Vize, Josef Bier, findet an der Pressekonferenz rührende Worte für den abtretenden Präsident: «Stefan hat sehr für die Identität und die Identifikation des Clubs beigetragen. Er ist und bleibt immer einer von uns.»
Lief 200 Mal für FCL auf
Stefan Wolf spielte von 1990 bis 1997 beim FC Luzern. In dieser Zeit gewann er mit dem Verein den Schweizer Cup. Er absolvierte mehr als 200 Partien für den Verein. Danach zog es ihn zu anderen Mannschaften. Später amtete Wolf unter anderem als Verwaltungsratsmitglied beim FC St.Gallen.
Stefan Wolf spielte in den 90er-Jahren selber beim FCL.
Keine weiteren Worte zu den Differenzen
Welche unterschiedlichen Auffassungen zur zukünftigen Strategie des Clubs Stefan Wolf zum Abgang bewegten, darauf gehen weder er noch der Verein in der Mitteilung ein. Auch als Stefan Wolf und Josef Bieri vor die Medien treten, gibt es keine grossen Worte zu den besagten Differenzen. «Es hat unterschiedliche strategische Auffassungen gegeben. Diese haben Energie geraubt», so Stefan Wolf. Genauer wollte niemand darauf eingehen.
Laut den FCL-Verantwortlichen und Stefan Wolf ist auch der anhaltende Streit mit Bernhard Alpstaeg nicht der Grund oder der Auslöser für den Rücktritt. «Es hat keinen direkten Zusammenhang mit Bernhard Alpstaeg», stellt Wolf klar.
Aktionär und Holding-Vizepräsident Josef Bieri bedankt sich in der Mitteilung für Wolfs Einsatz. «Wir bedauern den Rücktritt von Stefan Wolf. Mit ihm verlieren wir eine kompetente Integrationsfigur, die sich in den vergangenen Jahren stark für den Club und seine Fans eingesetzt und die lokale und regionale Verankerung des Clubs vorangetrieben hat.»
Der neue CEO ad interim Simon Meier ist seit 2022 beim FCL und verantwortete zuerst die IT und Digitalisierung.
Simon Meier CEO, Verwaltungsratspräsident noch unklar
Stefan Wolf bleibt bis Ende Jahr Verwaltungsratspräsident des Vereins. Bereits ab sofort ist Geschäftsleitungsmitglied Simon Meier CEO ad interim. Meier ist seit 2022 beim FC Luzern. Er stieg als Leiter der IT und Digitalisierung ein und ist seit letztem Dezember Mitglied der Geschäftsleitung.
Der FCL will das Amt des VR-Präsidenten und des CEOs auftrennen, heisst es in der Mitteilung. Diese Auftrennung wird nun vollzogen. Wer neuer Verwaltungsratspräsident des FCL wird, das wird an der Generalversammlung im Dezember entschieden.
Ist der SRF-Mann Sascha Ruefer eine Option? «Es kann sich jeder melden», schmunzelt Josef Bieri über das anhaltende Gerücht. Auch der CEO ad interim, Simon Meier, könne man sich vorstellen. «Das hängt von der Wahl des Verwaltungsratspräsidenten ab. Diese neue gewählte Person will bei dieser Entscheidung dann sicherlich auch mitreden», so Bieri.
(red.)