Man wolle nichts beschönigen, heisst es in der Medienmitteilung des FCL zum Geschäftsjahr 2023/24. «Wir haben nicht so performt, wie wir uns das vorgenommen hatten», sagt Josef Bieri, Vizepräsident der FC Luzern Holding. Trotz des Transfers von Ardon Jashari zum FC Brügge muss der FCL einen Verlust von 2,5 Millionen Franken hinnehmen. Gerüchten zufolge soll der Jashari-Transfer dem FCL damals rund 6 Millionen Franken in die Kassen gespült haben.
Der Verwaltungsrat habe wegen des Verlustes Massnahmen beschlossen, um für das nächste Geschäftsjahr bessere Zahlen zu schreiben. Erste Massnahmen habe man bereits teilweise umgesetzt, heisst es weiter.
Finanzchef muss gehen
Und offenbar kommen diese schneller als gedacht. Wie an der Pressekonferenz vom Donnerstagnachmittag bekannt wurde, müssen gleich zwei Mitglieder der Geschäftsleitung gehen. «Interimsgeschäftsführer Simon Meier wird nach der Einführung seines Nachfolgers den Fussballclub verlassen. Zudem streicht der FCL auch die Stelle des Finanzchefs und kündigt Richard Furrer, der das Amt seit 2017 innehatte. Furrer ist per sofort freigestellt», schreibt «Zentralplus» im Anschluss an die Pressekonferenz.
Neuer CEO mit Eishockey- und Fussball-Erfahrung
Der zurückgetretene Stefan Wolf hatte ein Doppelmandat inne – VR-Präsident und CEO. Diese Positionen sollen in Zukunft von zwei Personen besetzt werden. Mit Simon Laager hat man bereits einen neuen CEO gefunden. Der 42-Jährige war in den letzten vier Saisons bei den SCL Tigers als CEO tätig und vertrat den Eishockey-Club in der National League AG.
«Simon Laager hat unsere Aufmerksamkeit vor allem dadurch geweckt, dass er in Langnau einen konsequenten Vermarktungsansatz verfolgte, die regionale Identität des Clubs stark gewichtete und wesentlich zu positiven finanziellen Jahresabschlüssen beitrug», erläutert Verwaltungsrat Laurent Prince.
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Josef Bieri stellt sich an GV zur Wahl
Trotz Engagement im Eishockey sei Laager immer mit dem Fussball verbunden gewesen. Zum Beispiel hospitierte er 2022 bei Athletic Bilbao und war von 2015 bis 2019 an der Durchführung von internationalen Fussballturnieren beteiligt. Auch sieht er Parallelen zwischen seinem alten und neuen Arbeitgeber. «Was die SCL Tigers im Emmental sind, ist der FC Luzern in der Innerschweiz: Ein ambitionierter Traditions- und Ausbildungsverein mit starker regionaler Verankerung», so der neue FCL-CEO.
Die Suche nach einem neuen Präsidenten läuft derweil noch. Josef Bieri wird sich laut Mitteilung an der ordentlichen Generalversammlung vom 21. November 2024 zur Wahl als Interimspräsident stellen.
(red.)