Der Rumbrüller
Egal ob bei Fouls, Toren oder einem Schiri-Entscheid – der Rumbrüller macht sich gefühlte tausend Mal pro Spiel bemerkbar. Meistens schreit er dir dabei direkt ins Ohr, sodass du arg tinnitusgefährdet bist. Immerhin: Für das ewige Herumgebrülle gibt es jeweils auch etwas Bier für dich, leider einfach auf die Jacke oder in die Haare.
Der Handysüchtige
Sitzt meine Frisur noch? Wer hat mein Foto aus dem Public Viewing geliked? Oder hab ich einen wichtigen Anruf verpasst? Fussball ist für ihn total nebensächlich. Das Einzige, was zählt, ist sein Smartphone. Müsste er dieses für 90 Minuten weglegen, wäre er erst gar nicht zum Public Viewing gekommen. Nicht auszumalen, wenn ein Spiel in der K.o.-Phase in die Verlängerung oder ins Elfmeterschiessen gehen sollte.
Der «Fussballfan»
Fussball? Das ist nicht sein Ding. Ausser die Weltmeisterschaft steht auf dem Programm. Dann kommt seine Zeit: Er macht bei allen Tippspielen mit, gibt bei jeder Diskussion seinen Senf dazu und versucht der Gruppe zu erklären, wieso der VAR einen kompletten Bock geschossen hat. Sätze wie «mit dieser Aufstellung kannst du ja nicht gewinnen» sind keine Seltenheit – aber natürlich erst, wenn das Spiel vorbei ist und die Niederlage feststeht.
Der Säufer
Egal, ob die Tore des Public Viewings erst seit einer Minute geöffnet sind – er ist bereits hackedicht. Dennoch bechert er weiter fleissig Bier oder in diesem Jahr Glühwein. Denn was hat er kürzlich noch auf dem Oktoberfest gelernt? «Einer geht noch, einer geht noch rein.» Nun gut, solange das Bier oder der Glühwein im Körper bleibt und er nicht ausfällig wird...
Der Sozi
Ist überhaupt nicht wegen des Fussballs dabei und hat auch kein Problem, das zuzugeben. Meistens weiss er nicht mal, wer gegen wen spielt. Er ist nur wegen des «sozialen Events» am Public Viewing. Er lebt für das Kuscheln mit der Masse und geniesst das Gemeinschaftsgefühl. Egal, wie der Match ausgeht, er ist danach immer zufrieden, weil er «unter die Leute» gekommen ist.
Der Verpasser
Ist immer genau dann auf dem Klo oder beim Bier bestellen, wenn das entscheidende Tor fällt. Hört er die Jubelschreie, bedauert er jeweils seinen Gang aufs WC oder an die Bar. Nichtsdestotrotz erzählt er am nächsten Tag im Geschäft stolz: Ich habe den ganzen Match gesehen und kein Tor verpasst. Wers glaubt...
Der Nörgler
Motzt über den Stehplatz beim Public Viewing, über die zu kleine Leinwand, über das zu nasse Wetter, über die falsche Biermarke, über die restlichen Zuschauer oder über den TV-Kommentator. Kurzum: Nichts passt ihm. Es ist jedem ein Rätsel, wieso er überhaupt am Public Viewing ist.
(scd)