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«Habe mich selbst erschrocken»: Geschäftsführer zum Aufbau des Jubiläumsschwingfest in Appenzell

Jubiläumsschwingfest Appenzell

«Habe mich selbst erschrocken»: Geschäftsführer zum Aufbau des XXL-Anlasses

· Online seit 05.09.2024, 08:04 Uhr
In Appenzell herrscht Ausnahmezustand. Schon bald wird das Dorf fest in den Händen der Schwingfans sein, welche aus der ganzen Schweiz nach Appenzell Innerrhoden pilgern werden. Der Grund dafür: Das Jubiläumsschwingfest steht an – nicht weniger als das Schwing-Highlight des Jahres.

Quelle: Tele 1

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Eine schier unendlich lange Wartezeit hat diese Woche ein Ende: Das Jubiläumsschwingfest in Appenzell steht in den Startlöchern. Es ist das mit Abstand bedeutendste und grösste Schwingfest dieses Jahres.

«Ganz ehrlich: Ich habe mich selbst auch erschrocken, als ich gesehen habe, wie gross das Ganze ist. Die Vorfreude ist riesig, endlich sehen wir schon bald Schwinger von ganz nah», sagt Hans Sollberger. Der Geschäftsführer des Schwingfests in Appenzell kann den Megaevent kaum erwarten.

Aufbau praktisch abgeschlossen

Das dürfte mitunter auch mit den voranschreitenden Aufbauarbeiten zu tun haben. Dass alles nach Plan verläuft, wäre gar untertrieben. «Es läuft sogar über Plan», verrät Sollberger. «Das gute Wetter hat uns in die Karten gespielt. Zudem hat die Armee in den letzten Wochen ordentlich Gas gegeben, deshalb haben wir jetzt Vorsprung auf die ‹Marschtabelle›», sagt Solberger und grinst.

Tatsächlich, im Hintergrund des Interview-Settings kann man sich das Anschwingen vom Sonntag um 8 Uhr schon sehr gut vorstellen. 18'000 Sitzplätze fasst die Arena, zwei Drittel davon sind überdacht. Dazu kommen etwa 1500 Stehplätze. Macht in der Summe also rund 20'000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Mit gut 6000 Einwohnerinnen und Einwohner im Bezirk Appenzell – also eine ganze Menge an Leuten, die in das Innerrhoder Dorf kommen werden.

Erste Arbeiten bereits 2019

Alles scheint angerichtet für ein Volksfest. Nun, nicht ganz. Das OK habe nun Zeit etwas «fürs Auge zu arbeiten». Dekorationen würden nun schöner ausfallen als angedacht.

Der Aufbau des Jubiläumsschwingfests begann schon früh. Bereits 2019 wurden 6000 Kubikmeter Kies in die Wiese eingelassen, weil es instabiles Schwemmland ist. Nur so konnte eine geeignete Unterlage für die Tribüne geschaffen werden.

«Wollen der Bevölkerung etwas zurückgeben»

«Wir wollen auch der Bevölkerung etwas zurückgeben», führt Sollberger weiter aus. «Deshalb haben wir die ‹Schwingerstube› ins Leben gerufen.» Ein Zelt, in dem bis zu 200 Personen Platz finden.

«Jeden Abend findet dort fast schon ein Volksfest in Appenzell statt mit musikalischer Unterhaltung. Das schätzen die Leute», ist sich Sollberger sicher. Der Ausnahmezustand, welcher im gesamten Dorf in dieser Woche herrscht, gibt ihm recht.

Eine Woche lang Party

Dort erwartet die Festbesucherinnen und Festbesucher ein straffes Programm an Aktivitäten und Events. Beginnend mit einem Festmarsch, einem Gottesdienst und dem Steinstoss-Wettbewerb am Samstag, weiter zu musikalischer Unterhaltung in einem der Festzelte.

Hier geht's zur kompletten Übersicht der Festtage in Appenzell.

Der Schwing-Höhepunkt des Jahres am Sonntag

Im Sägemehl messen sich dann am Sonntag die besten Schwinger des Landes. Los geht's um 8 Uhr mit dem Anschwingen, danach folgen Gänge zwei bis sechs, der Schlussgang als grosses Finale ist auf 17.15 Uhr angesetzt. Zuvor wird es einen Festakt in der Arena geben.

Zu den Favoriten gehören vor allem die beiden Schwägalp-Festsieger Fabian Staudenmann und Samuel Giger und der amtierende Schwingerkönig Joel Wicki. Aus Nordostschweizer Sicht dürfen aber auch (Saisondominator) Werner Schlegel, (der in dieser Saison ungeschlagene) Armon Orlik und die (Publikumslieblinge) Domenic «Dodo» und Mario Schneider hoffen.

Appenzeller Gürtel statt Gabentempel

Anstelle eines Gabentempels mit den unterschiedlichsten Preisen gibt es für die Schwinger von Hand hergestellte Appenzeller Gürtel. Schwarz, schlicht und traditionell gehalten sind sie, haben eine dominante Schnalle und Hände als Spitzenabschlüsse, welche an den klassischen Start eine Schwingkampfes erinnern sollen.

Hergestellt wurden die speziellen Gaben von Sebastian Fässler, Goldschmied und Sennenhandwerker beziehungsweise -Gestalter in Appenzell. «Das ist etwas Einmaliges. Ich habe eine riesige Freude», meint er. Fässler ist selbst vom Schwingen begeistert, verfolgt den Schweizer Traditionssport aktiv. Er hat das Handwerk von seinem Vater gelernt.

«Es chunt guet»

«Natürlich hoffen wir auf schönes Wetter. Wir haben in letzter Zeit immer schön brav aufgegessen», scherzt Sollberger. Aber: «Bei einem Anlass dieser Grösse darfst du dich von diesem Faktor nicht ‹sturm› machen lassen. Das Wetter ist und bleibt nun mal nicht beeinflussbar.»

Abschliessend meint Sollberger dann voller Zuversicht: «Aber wir sind uns sicher, ‹es chunt guet›. Wir sind auf alle möglichen Szenarien vorbereitet.» In Appenzell ist also wirklich alles bereit. So wird es schon in Kürze heissen: «Manne, id Hose!» im Innerrhoder Dorf.

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Das Jubiläumsschwingfest in Appenzell kannst du am Sonntag auch bei uns im Liveticker mitverfolgen.

veröffentlicht: 5. September 2024 08:04
aktualisiert: 5. September 2024 08:04
Quelle: FM1Today

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