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Schwingen

Ohne Wicki, Reichmuth und Bieri: Was zeigen die ISV-Schwinger auf der Rigi?

Harte Konkurrenz

Dezimierte Innerschweizer fordern am Rigi Schwingen starke Berner

· Online seit 12.07.2024, 06:13 Uhr
Das dritte Bergkranzfest der Saison gehört in der Regel fix in die Saisonplanung der Innerschweizer Spitzenschwinger. Nicht so in diesem Jahr. Weder Schwingerkönig Joel Wicki noch Vorjahressieger Pirmin Reichmuth treten auf der Rigi an. Geht der Festsieg damit wieder einmal an einen Gast?
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Am Rigi Schwingen fühlen sich die Innerschweizer wohl. Seit 2010 ging der Festsieg nur drei Mal an einen Gastschwinger: Im Corona-Jahr 2021 triumphierte der Thurgauer Samuel Giger im Ersatzaustragungsort Ibach, 2016 holte sich der Berner Schwingerkönig Matthias Sempach den Sieg und 2013 war es Christian Stucki, der sich auf den Schultern seiner Berner Kollegen feiern lassen konnte.

Wie sieht es in diesem Jahr aus? Aufgrund des Teilnehmerfelds muss aus Innerschweizer Sicht fast schon damit gerechnet werden, dass der Festsieg wieder einmal an einen Gast geht. Denn Stand Donnerstagnachmittag sind für den Bergklassiker auf der «Königin der Berge» lediglich drei(!) ISV-Eidgenossen gemeldet: Matthias Herger, Alex Schuler und Sven Schurtenberger.

«Schurti» als grosse ISV-Hoffnung

Die besten Chancen auf einen Sieg aus dem Innerschweizer Lager dürfte wohl Letztgenannter haben. Schurtenberger stand Mitte Mai am Ob- und Nidwaldner Kantonalen in Lungern im Schlussgang und musste sich einzig seinem dortigen Gegner Joel Wicki geschlagen geben. Alle anderen Gänge an diesem Tag konnte der Schwinger aus Buttisholz gewinnen.

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Weiter holte sich «Schurti» in dieser Saison unter anderem auch am Nordostschweizer und am ISAF einen Kranz. Hinzu kommt, dass der 32-Jährige weiss, wie man auf der Rigi gewinnt. Im Jahr 2017 konnte er sich bei Bergklassiker als Sieger feiern lassen – Schurtenbergers bisher einziger Festsieg an einem Bergfest.

Gründe für Abwesende sind vielfältig

Doch wie kann es sein, dass bei einem eigenen Bergfest nur drei Innerschweizer Eidgenossen mit dabei sind? Hier muss klar differenziert werden: Schwingerkönig Joel Wicki und Vorjahressieger Pirmin Reichmuth etwa haben bereits vor der Saison kommuniziert, dass sie das Rigi Schwingen diesmal auslassen werden. Grund dafür ist der dichte Terminplan.

Innerhalb von lediglich drei Wochen stehen drei grosse Feste an: Am vergangenen Sonntag fand das ISAF in Menzingen statt, an diesem Wochenende das Rigi Schwingen. Und am 20. Juli geht mit dem Weissenstein-Schwinget, bei welchem heuer die Innerschweizer zu Gast sind, bereits das nächste Bergkranzfest über die Bühne. Hinzu kommt, dass ein Schwinger pro Saison höchstens drei Bergkranzfeste bestreiten darf.

Verletzung oder andere Verpflichtungen

Etwas anders sieht die Situation bei Marcel Bieri aus. Der Zuger Schwinger, der am vergangenen Sonntag am ISAF triumphierte, hatte die Rigi fix in seiner Saisonplanung und wäre aufgrund seiner aktuellen Form wohl sehr gerne dabei gewesen. Wegen einer Verletzung musste er nun jedoch Forfait erklären.

Wiederum anders präsentiert sich die Situation bei Noe van Messel aus Oberägeri und dem Schwyzer Eidgenossen Michael Gwerder: Die beiden vertreten den ISV am Sonntag am Südwestschweizer Teilverbandsfest in Riaz und können daher nicht gleichzeitig auf der Rigi antreten.

Berner in der Favoritenrolle

Aufgrund der arg dezimierten Innerschweizer Schwinger und der starken Gäste spricht vieles dafür, dass der Rigi-Sieger 2024 aus dem Bernisch Kantonalen oder dem Nordwestschweizer Schwingerverband kommt. Speziell die Berner schicken alles, was Rang und Namen hat, ans Rigi Schwingen: 14 Eidgenossen sind gemeldet, darunter Fabian Staudenmann, Adrian Walther, Matthias Aeschbacher und Schwingerkönig Kilian Wenger.

Aber auch die Gäste aus der Nordwestschweiz haben einige Spitzenschwinger in ihren Reihen, die bei idealem Verlauf um den Festsieg mitschwingen können. Dazu gehören unter anderem Andreas Döbeli, Patrick Räbmatter und Adrian Odermatt. Bemerkenswert auch hier: Mit 6 Eidgenossen stellen selbst die Gäste des NWSV mehr «Böse» als die Innerschweizer.

Doch wer weiss, vielleicht wachsen in Abwesenheit von Wicki, Reichmuth, Bieri und Co. ja andere Innerschweizer über sich hinaus, damit das Rigi Schwingen doch nicht ganz zu Berner oder Nordwestschweizer Festspielen verkommt.

veröffentlicht: 12. Juli 2024 06:13
aktualisiert: 12. Juli 2024 06:13
Quelle: PilatusToday

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redaktion@pilatustoday.ch