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Pirmin Reichmuth gewinnt den Brünigschwinget 2024

Sieg auf dem Brünig

«Habe einigen das Maul gestopft» – Reichmuth rechnet mit Kritikern ab

28.07.2024, 19:49 Uhr
· Online seit 28.07.2024, 19:00 Uhr
Pirmin Reichmuth gewinnt den Brünigschwinget 2024. Dem Zuger reicht im Schlussgang gegen Schwingerkönig Joel Wicki ein Gestellter zum Festsieg. Es ist bereits das zweite Mal, dass Reichmuth beim prestigeträchtigen Bergkranzfest triumphiert.
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Kaum Angriffsversuche und wenig Spektakel: Der 14-minütige Schlussgang auf dem Brünig hat die Schwingfans definitiv nicht von den Sitzbänken gerissen und wird deshalb wohl schnell wieder in Vergessenheit geraten. Zumindest bei der grossen Mehrheit der Zuschauerinnen und Zuschauer und bei Schwingerkönig Joel Wicki.

Befreiungsschlag für Reichmuth

Ganz anders dürfte dies bei Wickis Schlussgang-Gegner aussehen. Pirmin Reichmuth schwang in den fünf Gängen davor so souverän, dass er im letzten Gang nicht mehr auf einen Sieg angewiesen war, um den Brünigschwinget zu gewinnen. «Es ist natürlich blöd, wenn du weisst, dass ein Gestellter reicht», gibt der Zuger zu. «Aber ich hatte einen mega guten Tag. Das willst du nicht noch vergeben.»

Wie wichtig der Sieg für Reichmuth ist, unterstreichen die nachfolgenden Aussagen. Der 28-Jährige spricht von einer «riesigen Genugtuung» und einer «Erlösung». Denn trotz guter Leistungen in dieser Saison reichte es 2024 bisher noch nicht für einen Kranzfestsieg. Meist wurde dem Zuger der 1. Gang zum Verhängnis, bei dem er jeweils nicht bereit schien. Entsprechend resultierte beispielsweise auf dem Stoos und dem Weissenstein «nur» Rang 2.

Kritik geht am Zuger nicht spurlos vorbei

«Ich musste mir in den vergangenen Wochen von sehr vielen Leuten Negatives anhören, obschon die Leistung nicht grottenschlecht war. Aber man wird halt an dem gemessen, was einmal war. Aber ich glaube, das heute stopft ein paar Mäuler.» Das zeigt: Die kritischen Stimmen gehen am Familienvater und selbstständigen Physiotherapeuten nicht spurlos vorbei.

Quelle: Tele 1 / CH Media Video Unit / Linus Bauer

Die Aussagen unterstreichen aber auch, dass Reichmuth durchaus gewisse Selbstzweifel plagten. «Ich habe auf diese Saison hin den Trainer gewechselt respektive habe keinen Trainer mehr und trainiere nun allein. Irgendwann beginnst du dich schon zu hinterfragen, ob dies der richtige Schritt war. Der heutige Sieg beweist: Es ist nicht alles Lätz.»

Erster ISV-Sieg an Bergkranzfest

Stefan Muff, Technischer Leiter des Innerschweizer Schwingerverbandes, zweifelte nicht an den Fähigkeiten von Reichmuth. Er sagte kürzlich gegenüber PilatusToday: «Wenn Pirmin einen Tag auf die Reihe bringt, an dem alles zusammenpasst, dann ist er nicht zu schlagen. Und das wird früher oder später wieder passieren.»

Muff sollte Recht behalten – und zwar nur eine Woche nach seiner Aussage. Entsprechend glücklich dürfte der ISV sein. Denn Reichmuths Triumph auf dem Brünig ist der erste Bergkranzfestsieg der Innerschweizer in dieser Saison.

Nächster Meilenstein in Reichmuths Karriere

Für Reichmuth selbst ist es der dritte Sieg an einem Bergkranzfest, der zweite auf dem Brünig. Letztmals hatte er hier 2019 triumphiert. Dank einem gestellten Schlussgang. Gegen Joel Wicki. Der grosse Unterschied zu heute: Es war ein animierter Schlussgang mit Angriffen von beiden Seiten. Und deshalb einer, der die Schwingfans von den Sitzbänken riss und wohl länger in Erinnerung bleiben dürfte als der heutige.

Der Liveticker zum Nachlesen:

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veröffentlicht: 28. Juli 2024 19:00
aktualisiert: 28. Juli 2024 19:49
Quelle: PilatusToday

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redaktion@pilatustoday.ch