Quelle: PilatusToday / David Migliazza
Vor zehn Jahren geschah die grösste Katastrophe in der Geschichte der Textilindustrie. Die Textilfabrik «Rana Plaza» in Bangladesch stürzte am 24. April ein. Dabei kamen 1138 Menschen ums Leben und über 2000 Menschen wurden verletzt.
An diesem Tag wurde auch der Verein Fashion Revolution gegründet. Obwohl sich seit dieser Zeit einiges in der Branche verändert hat, ist die Lebensqualität vieler Arbeitnehmern noch immer miserabel. Von den weltweit 75 Millionen Arbeiterinnen und Arbeiter der Textilindustrie erhält die Mehrheit einen so niedrigen Lohn, sodass sie in Armut versetzt werden.
Was ist Fashion Revolution Switzerland?
Der Verein setzt sich für die Alternativen zum zerstörerischen Fast Fashion-System ein. Mit der «Fashion Revolution Week» am 29. April in der Matthäukirche in Luzern möchten sie die Leute zum Umdenken und zur Verhaltensänderung bezüglich des Kaufs von Kleidern animieren. «Es geht darum, die Menschen zu sensibilisieren und aufzuzeigen, was in der Modebranche los ist», so Rebekka Sommerhalder, Vorstandsmitglied von Fashion Revolution.
Mit Tipps und Tricks zeigen sie dir, wie du deinen Style nicht nur zeitgemäss und chic, sondern auch sauber und fair gestalten kannst. «Wir wollen keinen Druck ausüben oder den Menschen ein schlechtes Gewissen machen. Wir wollen erklären, wieso unsere Arbeit wichtig ist.»
Das plant die Fashion Revolution in Luzern
Das Thema Fast Fashion ist gross und nicht ganz unkompliziert. Damit man sich ein Bild machen kann und weiss, worauf man in Zukunft beim Kauf von Kleidern schauen soll, bietet die Fashion Revolution Week ein breites Programm. Rebekka Sommerhalder erklärt: «Wir wollen nicht nur schockieren, sondern auch Alternativen zeigen.»
In der Matthäuskirche selbst werden verschiedene Stände stehen, an denen man sich über Themen wie: Wie wird meine Garderobe nachhaltiger?, was versteht man unter den verschiedenen Zertifikaten?, oder welche Materialien sind nachhaltig und welche nicht?, informieren kann.
Rundgang durch die Stadt
Nebst den vielen Ständen gibt es auch einen Rundgang durch die Stadt. Der «Local Fashion Trend» kann das ganze Jahr hindurch gemacht werden. Dabei werden verschiedene Läden und Lokale besucht, die sich mit Slow-Fashion auseinandersetzen. Auch dort kann man viel über das Thema erfahren.
Weiter geht es am 30. April im Neubad Luzern. Dort findet ein Kleidertausch statt. Am Flohmarkt wird nicht mit Geld für ein neues Kleiderstück bezahlt, sondern mit deinen eigenen Kleidern. Dazu wird der Film «Slay» gezeigt. In der Dokumentation reist die Filmemacherin Rebecca Cappeli um die Welt und deckt die dunkle Seite der Modeindustrie auf. Mit diesen Aktionen soll ein weiterer Schritt in die richtige Richtung gemacht werden, um etwas in der Kleiderbranche zu bewirken.