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Snus, Zigarette und Vape: Wie gefährlich sind sie wirklich?

Ja zum Verbot an Kanti

Snus, Zigarette und Vape: Wie gefährlich sind sie wirklich?

· Online seit 29.04.2024, 17:12 Uhr
Tabak und somit Nikotin nehmen vor allem bei Jugendlichen eine immer präsentere Rolle ein. Gefühlt alle snusen oder vapen. Woher kommt der Trend und was macht er mit unserem Körper?
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Der Tabakkonsum bei Jungen muss gedämmt werden, findet die Kantonsschule Solothurn und führt erstmals in der Schweiz ein Tabakverbot ein. Somit dürfen Schülerinnen und Schüler auf dem Schulhof auch nicht mehr in die Snusdose greifen.

Trend aus Skandinavien

Der Snus, ein gefülltes Tabaksäckchen, das man sich unter die Oberlippe klemmt, kommt ursprünglich aus Schweden. Seinen Ursprung hat es im 17. Jahrhundert. Der Nikotinbeutel hat seinen Weg bald darauf in die Schweiz gefunden, doch besonders in den vergangenen Jahren ist der Snus stärker aufgekommen denn je.

Woran liegt das? «In den Köpfen der Jungen gilt Rauchen als etwas Schlechtes. Vape und vor allem Snus sehen sie als nicht so gefährlich an», erklärt Tina Meyer, Geschäftsführerin der Lungenliga Zentralschweiz gegenüber PilatusToday und Tele 1. Auch für die Eltern ist der Snus oder das Vapen heimtückischer. «Wenn das Kind nach Rauch stinkt, dann weiss man, dass es geraucht hat.» Snus und Vapes hingegen können nicht so leicht erschnüffelt werden. Gerade ein Snus kann so auch im Schulzimmer oder auf der Arbeit unbemerkt unter die Oberlippe geklemmt werden.

Kleiner Snus, grosse Wirkung

Doch wie ungesund sind Snus wirklich? Eine einfache Veranschaulichung zeigt bereits der Vergleich zur Zigarette. Ein Snus entspricht nämlich der Nikotinkonzentration von zirka drei Zigaretten. Nikotin gilt als sogenanntes Nervengift und macht stark abhängig. Zudem ist es äusserst ungesund für den Körper. Ausserdem ist die Kombination von Nikotin und Tabak auch alles andere als vorteilhaft für den Körper. «Durch den ständigen Gewebereiz, vor allem durch die Teerproduktion im Tabakrauch, kann sich mit der Zeit ein Lungen- oder Bronchialkrebs entwickeln», informiert die Krebsliga Schweiz auf ihrer Website.

Die erhöhte Nikotinkonzentration kann auch der Grund dafür sein, weshalb langjährige Raucher oftmals Snus nicht vertragen und davon erbrechen müssen. «Snus beinhaltet viel mehr Nikotin. Dazu kommen Inhaltsstoffe im Snus, die sich von denjenigen der Zigarette unterscheiden», erklärt Meyer.

Ob Snus, Zigarette oder Vape: Die Gesundheit leidet immer

«Mit jedem inhalierten Zigarettenzug gelangen mindestens 70 krebserregende Stoffe in den Körper», so die Krebsliga Schweiz weiter. Dies führe dazu, dass unzähligen Menschen an Tabak- und Nikotinschaden sterben. «Tabakkonsum ist weltweit die Hauptursache für vermeidbare Krankheiten und Todesfälle.» Snus als «gesunde» Alternative zur Zigarette zu sehen, ist somit eine Fehlvorstellung. Auch Vapes schneiden gesundheitlich nicht besser ab, wie Meyer erklärt: «Alle drei Produkte beinhalten Nikotin und sind somit äusserst ungesund.»

Doch nicht nur die Lungenexperten, sondern auch die Zahnärzte spüren den Anstieg des Nikotinkonsums. Zum einen können sich die Zähne durch das Nikotin verfärben und den Zahlfleischrückgang begünstigen. «Dadurch kann es zu einer erhöhten Kälteempfindlichkeit kommen», erklärte Zahnarzt Christoph Vögtlin gegenüber ArgoviaToday. Die Zahnrückgänge könnten nicht wirklich behandelt werden, ausser chirurgisch. «Das Zahnfleisch bleibt dann einfach da, wo es ist», sagt Vögtlin.

Verbot sei eine gute Sache

Dass die Kantonsschule Solothurn diesen Schritt nun geht und den Tabakkonsum verbietet, unterstützt Tina Meyer. Für die Lungenliga Zentralschweiz sei dies ein «sehr guter Entscheid»: «Dieses Verbot ist zum Schutz der Jugendlichen, was uns sehr wichtig ist», spricht Meyer in Namen der Lungenliga. «Nikotin ist eine schnell süchtig machende Droge, die besonders für Jugendliche sehr gefährlich ist.» Dies, weil sich das Nikotin negativ auf das Gehirn und die Entwicklung dessen auswirkt. Gerade weil es keinen bundesweiten Entscheid zur Thematik gibt, befürwortet Meyer den Solothurner Entscheid und würde sich über weitere Kantone, die nachziehen, freuen. «Die Jugendlichen gehören vor Drogen geschützt.»

veröffentlicht: 29. April 2024 17:12
aktualisiert: 29. April 2024 17:12
Quelle: PilatusToday

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