Populär geworden sind die sogenannten «Gender Reveal Partys» unter anderem durch eine amerikanische Youtuberin, die 2008 mit einem Kuchen in Blau (Junge) oder Pink (Mädchen), das Geschlecht ihres Kindes verkünden wollte. Zehn Jahre später sagte die Influencerin, sie bereue es, zu diesem Trend mit beigetragen zu haben.
«Hauptsach es chlöpft»
Schon lange sind Kuchen in der «Gender Reveal»-Szene out. Es scheint so, dass wenn es nicht ordentlich kracht und ein beträchtlicher Sachschaden entsteht, die Geburt des Kindes unter einem schlechten Stern steht. Um Freunden und Familie die frohe Nachricht zu überbringen, schrecken einige (fast) Eltern auch vor drastischen Massnahmen nicht zurück.
2020 wüteten in Kalifornien mehrere grossflächige Waldbrände, die auch Todesopfer forderten. Wie mehrere US-Medien berichteten, ist mindestens einer der Brände, bei dem ein Feuerwehrmann verstarb, auf eine «Gender Reveal Party» zurückzuführen.
Mit einer Nebelmaschine, die mit blauem oder pinkem Rauch das Geschlecht verkünden sollte, wurde schlussendlich viel schwarzer Rauch und Trauer verursacht.
Bombenbastler war geständig
Dasselbe, jedoch mit einer «Gender Reveal»-Bombe, passierte 2017 in Arizona. Das durch die Explosion entstandene Feuer verbrannte rund 190 Quadratkilometer und verursachte einen Schaden im Wert von über acht Millionen US-Dollar. Der «Züsler» wurde laut «CNN» zu fünf Jahren auf Bewährung und acht Millionen US-Dollar Schadenersatz verurteilt.
Mit etwas weniger Aufmerksamkeit gaben sich diese Eltern zufrieden:
Hai-Attacken in Statistik überholt
Auch 2021 verspricht keine Besserung. Schon vier Menschen fielen werdenden Eltern dieses Jahr zum Opfer. Damit ist es wahrscheinlicher, bei einer «Gender Reveal Party» ums Leben zu kommen, als bei einer Hai-Attacke. Erst Ende März starben zwei Personen bei einem Flugzeugabsturz in Cancun, Mexiko, kurz nachdem das Flugzeug mit pinkem Rauch das Geschlecht signalisierte.
PSA. There have been more deaths from gender reveal parties in 2021 than from shark attacks.
— Joan Westenberg (@Joanwestenberg) February 23, 2021
Glücklicherweise ohne Fatalitäten, dafür mit Schäden an mehreren Gebäuden, blieb eine «Gender Reveal Party» Mitte April, bei der ein Familienangehöriger über 35 Kilo Sprengstoff in einem Steinbruch in die Luft fliegen liess. Die Explosion sorgte in umliegenden Gemeinden für ein kleines Erdbeben.
(mda)