Quelle: Ignazio Cassis über die Hamas / Beitrag vom 9. Oktober 2023 / Keystone-SDA / CH Media Video Unit
Was bedeutet Hamas?
Hamas ist die Abkürzung für die arabische Bezeichnung «Islamische Widerstandsbewegung». Hamas selbst bedeutet «Eifer».
Was steckt hinter der Hamas?
Die Hamas ist eine palästinensische Organisation, die aus mehreren Gruppierungen besteht. Darunter befinden sich eine politische Partei, Hilfsorganisationen und militärische Gruppen.
Seit wann gibt es die Hamas?
Die Organisation wurde 1987 als Ablegerin der ägyptischen Muslimbruderschaft gegründet. Seit 2007 ist sie in Gaza an der Macht.
Was ist das Ziel der Hamas?
Das Ziel der Hamas ist es, Israel «zu zerstören» und den islamischen Staat Palästina zu errichten. In der Charta von 1988 wertet die Hamas jüdische Menschen stark ab.
Wie kam die Hamas an die Macht?
Ein Teil der Hamas sind Hilfsorganisationen. Diese gründeten Schulen und andere soziale Einrichtungen im Gazastreifen, was zu einer grossen Popularität bei der Bevölkerung führte. Die Beliebtheit führte bei den Parlamentswahlen 2006 zum Sieg der politischen Partei der Hamas über die Fatah-Bewegung. 2007 kam es zu einem Bruderkrieg.
Was passierte im Bruderkrieg?
Im Bruderkrieg gegen die Fatah-Bewegung riss die Hamas 2007 die Macht im Gazastreifen gewaltsam an sich.
Wie ist die Lage unter der Hamas-Regierung?
Im Gazastreifen herrschen seit der gewaltsamen Machtübernahme keine demokratischen Zustände mehr. Die Meinung kann nicht frei geäussert werden und die Opposition wird unterdrückt.
Wer sind die Kassam-Brigaden?
Eine der Gruppierungen der Hamas sind die Kassam-Brigaden. Sie sind der bewaffnete Arm der Hamas und für die Angriffe auf Israel am Samstag verantwortlich.
Wie steht die westliche Gemeinschaft zu der Hamas?
Israel, die EU und die USA stufen die Hamas als Terrororganisation ein.
Wie steht die Schweiz zu der Hamas?
Im Gegensatz zu Israel, den USA und der EU stuft die Schweiz die Hamas nicht als Terrororganisation ein. Der Nationalrat lehnte im Juni 2022 ein Verbot der Hamas ab. SP und Grüne stimmten geschlossen gegen das Verbot. Auch vereinzelte Mitte- und Rechts-Politiker waren dagegen. Der Vorstoss scheiterte mit 125 zu 61 Stimmen.
Weil die Hamas in der Schweiz nicht als Terrororganisation gilt, können in der Schweiz Spenden für die Organisation gesammelt werden.
Jetzt fordern die SVP und die FDP den Bundesrat auf, die Hamas zu verbieten. Auch der Schweizerische Israelitische Gemeindenbund (SIG) und die Plattform der Liberalen Juden der Schweiz (PLJS) fordern den Bundesrat auf, «endlich ein Hamas-Verbot» umzusetzen.
Bisher stellte sich der Bundesrat gegen ein Verbot. Ein solches liesse das Nachrichtendienstgesetz nur zu, wenn es von den Vereinten Nationen (UNO) kommt. Die Al-Kaida und der Islamische Staat sind auf der Verbots-Liste.
Die Schweiz und die Hamas – im Video:
Quelle: Beitrag vom 8. Oktober 2023 / TeleZüri
Wer verbündet sich mit der Hamas?
Öffentliche Unterstützung erhält die Hamas von der Hisbollah und dem Iran.
Wer ist die Hisbollah?
Die Hisbollah ist eine schiitische Organisation, die im Libanon aktiv ist. Sie gilt als sehr einflussreich im Libanon und kontrolliert mit ihrer Miliz ganze Gebiete – auch die Grenzregion zu Israel. Den Staat Israel bezeichnet die Hisbollah als ihr Erzfeind.
Die Hisbollah haben nach den Raketenangriffen von Samstag der Hamas ihre Solidarität bekundet. Die Zeit der Rache und des «Zusammenbruchs der zionistischen Festungen» sei nun gekommen.
Auch die Hisbollah beteiligte sich an Raketenangriffen. Am Sonntag schoss die Organisation eine Rakete aus dem Südosten Libanons auf von Israel besetzte Gebiete. Die Beobachtermission der Vereinten Nationen im Libanon, Unifil, bestätigte das.
Welche Rolle spielt der Iran?
Die Regierung im Iran unterstützt den Angriffskrieg der Hamas ebenfalls. So sagte der hochrangige Militärberater und Kommandeur Rahim Safawi am Samstag: «Wir unterstützen diese Operation, und wir sind sicher, dass auch die Widerstandsfront dieses Anliegen unterstützt.»
Israel ist seit der Islamischen Revolution von 1979 der Erzfeind des Irans. Mit Unterstützung von schiitischen Milizen schaffte der Iran eine «Achse des Widerstands» gegen Israel. Dies, indem die Regierung die politischen und militärischen Beziehung in der Region seit den 1990er-Jahren stark ausbaute.
Auch Irans Aussenamtssprecher gratulierte der Hamas und bezeichnete den Angriff als «Wendepunkt in der Fortsetzung des bewaffneten Widerstands».
(enthält Material der SDA)
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