Überschwemmung

Als die Stadt Luzern vor 110 Jahren unter Wasser stand

15.06.2020, 20:24 Uhr

· Online seit 15.06.2020, 19:27 Uhr

Am Morgen des 15. Juni 1910 gingen in der Stadt Luzern nach einer langen Regenperiode erste Notrufe wegen Überschwemmungen ein. Trotz der Überschwemmung ging das Leben in Luzern weiter. Hölzerne Stege wurden errichtet, damit man nicht im Wasser waten musste. Und wenn diese nicht mehr halfen, nahm man halt das Boot. Das Wasser stand 1910 gar höher als beim Unwetter im Sommer 2005.

Bildquelle: (Bild: Staatsarchiv Luzern/ F2a_NATUREREIGNISSE_19_X-02-D)

Weil durch die Wassermassen die Kapellbrücke einzustürzen drohte, mussten Teile der Verschalung entfernt, die Brücke mit 200 Sandsäcken beschwert und mit 2,5 Zentimeter dicken Stahlseilen gesichert werden.

Bildquelle: keystone

Auch 2005 stand die Kapellbrücke bis zum Hals im Wasser. Im Jahr 1910 war der Wasserpegel sogar noch höher.

Bildquelle: keystone

Durch die riesigen Wassermassen wurde das Wehr der Reuss im Jahr 2005 komplett überschwemmt und teilweise beschädigt.

1 / 11

Während einige Luzerner im Jahr 1910 das Hochwasser mit Humor nahmen, wurden andere ernsthaft in ihrer Existenz bedroht: Weil Keller und Lager mit Wasser geflutet waren, führte das in vielen Geschäften zu Ausfällen. Auch die damaligen elektrischen Trams mussten vom Stromnetz genommen werden, um keine Gefahr darzustellen. Während des Hochwassers vor 110 Jahren leisteten rund 600 Einsatzkräfte über 14'000 Einsatzstunden wie die Luzerner Zeitung berichtet. In der Galerie sieht du eindrückliche Bilder von damals sowie vom Hochwasser von 2005.