Quelle: PilatusToday
Die Luzernmobil-Challenge ist geschafft: Fünf Haushalte verzichteten einen Monat lang auf ihr eigenes Auto. Sie arbeiteten alternativ in Coworking-Spaces oder waren mit dem ÖV, einem E-Bike oder einem Carsharing-Auto unterwegs. Mittlerweile haben die Teilnehmenden ihre Autonummern zurückbekommen.
Ohne Auto fehle die Flexibilität
Laura Jufer aus Luzern freut sich sehr, ihr Nummernschild zurückzuerhalten. Ihr habe die Flexibilität besonders gefehlt. «Wenn eine Kollegin spontan schreibt, ob ich zu ihr aufs Mittagessen kommen möchte, musste ich mir das zwei Mal überlegen. Mit dem ÖV dauert die Fahrt zwei Stunden. Mit dem Auto lediglich 30 Minuten.»
Zudem sei das Ausgangsleben der Autofahrerin mit dem ÖV eingeschränkt. In der Nacht könne eine Heimreise von ausserhalb für sie drei bis vier Stunden dauern, wenn noch eine Baustelle hinzukomme. «So verzichte ich lieber auf den Alkohol und gehe mit dem Auto.»
Nummernschild bleibt beim Strassenverkehrsamt
Pascal Wüest aus Sursee ging es komplett anders. Er möchte sein Nummernschild noch nicht zurückerhalten. Stattdessen erhält er eine Offerte, um eventuell sein Auto zu verkaufen. Er will die Challenge selbstständig sicher noch bis Ende Jahr weiterziehen, erzählt er .«Ich bin mehr in Bewegung, seit ich ohne Auto unterwegs bin. Mir geht es besser. Die Bewegung fehlte mit dem Auto.»
356 Kilometer mit dem E-Bike
Froh und zugleich traurig sind Romana Breed und Martin Büeler aus Luzern: Beide hatten für einen Monat je ein E-Bike. Martin wurde sogar Kilometerchampion der Challenge. Er fuhr in dem Monat 356 Kilometer mit dem Bike. Seine Freundin Romana werde das E-Bike ebenso vermissen. Dass sie so schnell fahren konnte, gefiel ihr. «Aber im Sommer wäre der Herzschmerz, das Bike abzugeben, wohl grösser ausgefallen. Im Winter bin ich froh drum, das Auto zurückzuerhalten», so Romana.
Teilnehmer behält das E-Bike
Beat Gabler aus Kriens will sich gar nicht mehr von seinem E-Bike trennen. Ihm hat es sehr gefallen, mit dem Bike an den Autos im Stau vorbeizufahren und zu winken. Daher hat er sich sogar dazu entschlossen, das von der Challenge zur Verfügung gestellte E-Bike zu kaufen. «Mir gefällt die Flexibilität. Ich kann nach Hause kommen, spontan noch in die Bäckerei fahren, schnell zum Metzger oder zur Migros. Ich brauche mich nicht um einen Parkplatz zu sorgen. Das ist mega!»
Bei Familie Göldi aus Sempach hingegen ist die Autonummer willkommen. Für eine Familie mit Kleinkindern sei es ohne Auto schwierig, wie die Eltern feststellen mussten. «Doch die Familienausflüge mit dem Zug sind schön gewesen. Zusammen sassen wir im Viererabteil, konnten Karten spielen und essen. Das waren schöne Momente der Challenge, die wirklich Spass gemacht haben», erzählt der Vater Marius.
Zufriedenstellendes Resultat der Challenge
Die Organisatorinnen der kantonalen Dachmarke Luzernmobil sind mit dem Verlauf des Pilotprojekts zufrieden. «Trotz der teils sehr kritischen Schlussworte haben alle den ganzen Monat mitgemacht. Das ist die Hauptsache», sagt Sarah Troxler, Koordinatorin Mobilitätsmanagement. Der Testmonat zeige auf, dass die Vielfalt an Fortbewegungsmitteln im Kanton Luzern die Leute dazu animieren könne, die eigene Gewohnheit zu ändern.
Aufgrund der hohen Nachfrage (mehr als 60 Anmeldungen für fünf vorhandene Plätze) und den positiven Rückmeldungen wird die Challenge im kommenden Frühling mit einem grösseren Teilnehmendenkreis erneut durchgeführt. Bewerben kann man sich ab Mitte Januar 2024.