Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie könnte es beim Konzert des Bayrischen Staatsorchester am 7. Oktober wieder heissen – «Full House». Derzeit könnte aber weiterhin problemlos der 2-Meter-Abstand eingehalten werden, trotzdem sind über 1'100 der 1'898 Plätze frei.
«Uns ist aufgefallen, dass Tickets immer kurzfristiger gekauft werden», sagt Marianne Bugmann, Finanzchefin der KKL Management AG. Überrascht ist man beim KKL darüber nicht. Dieses Verhalten habe sich bereits bei den Konzerten mit eingeschränkter Kapazität im Sommer gezeigt. «Die Besucher wollen sich nicht mit den Folgen einer Absage auseinandersetzen.» Bugmann betont aber, dass weiterhin die Ticketpreise bei coronabedingten Absagen erstattet werden.
Keine Quarantäne für den ganzen Saal
Ob sich die Besucher vor gesundheitliche Folgen oder Quarantänemassnahmen fürchten, kann Bugmann nicht beurteilen. «An unseren Veranstaltungen im Sommer haben wir diese Verunsicherung jedoch nicht wahrgenommen.» Durch sein Schutzkonzept biete das KKL seinen Gästen die bestmögliche Sicherheit. Falls es im Zusammenhang mit einem Konzert zu einem Coronafall kommt, wird der Kantonsarzt die Massnahmen festlegen. «Es muss sicher nicht der ganze Saal in Quarantäne», sagt Marianne Bugmann.
Ohne Cüpli, dafür mit Maske
Ein Konzertabend im KKL wird nicht im gewohnten Rahmen ablaufen. Im ganzen Haus gilt Maskenpflicht. «Ich habe an einem Konzertbesuch festgestellt, dass die Atmosphäre im Saal noch ruhiger und fokussierter ist», erzählt Bugmann. Es sind nur die Eingänge geöffnet, welche direkt in den Konzertsaal führen und nach dem Konzert wird der Saal sektorenweise geräumt. Die für das KKL einschneidendste Änderung ist, dass es keine Pausen und somit auch keine Konsumation geben wird. «Bei gewissen Konzerten gibt es für die Musiker und die Gäste eine Biopause.»
Geht die Rechnung auf?
Cüpli und Co. in der Pause sind ein substanzieller Teil des Umsatzes. «Die Pausenkonsumation hat eine grosse Bedeutung für uns, da wir in diesem Bereich eine Marge haben, um damit die Kulturanlässe zu quersubventionieren», so die Finanzchefin des KKL. Auch fehlen Anlässe von Sponsoren, an welchen 300-400 Personen verpflegt werden. «Wirklich verdienen werden wir nicht.»
Dazu trage auch ein erhöhter Personalaufwand bei. «Wir müssen z. B. bei 20 Prozent der Gäste eine Ausweiskontrolle durchführen», erklärt Marianne Bugmann. Dem KKL ginge es primär darum, den Veranstaltern und Künstlern eine Auftrittsmöglichkeit zu bieten und dem Publikum zu sagen – «Wir sind wieder da.»