Nur für kurze Zeit war es aufgeschaltet. Am Montagnachmittag und Dienstagmorgen war auf dem Portal des Luzerner Kantonsparlaments ein hängiges Geschäft mit dem Titel «Zusatzkredit für die Realisierung eines Verwaltungsgebäudes am Seetalplatz, Luzern Nord; Entwurf Dekret über einen Sonderkredit» abrufbar. Um 9 Uhr am Dienstag war es dann schon wieder nicht mehr sichtbar.
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Kanton hält sich bedeckt
Doch: Die «Luzerner Zeitung» war schneller. Und konfrontierte das Finanzdepartment damit. Auf Anfrage der Zeitung hiess es, dass zur Höhe des Zusatzkredits und zu den Gründen der Kostensteigerung noch nichts gesagt werden könne. Zudem sei das Parlament noch nicht über die Mehrkosten informiert worden.
Anfang August soll die Botschaft dann wieder aufgeschaltet werden. Die «LZ» schreibt: «Dann will die Regierung auch die Öffentlichkeit informieren, wie hoch die Mehrkosten sind und warum der Bau teurer wird als bis jetzt bekannt. Der Kantonsrat wird dann wohl in der Session von Ende Oktober über den Sonderkredit debattieren.»
Kostensteigerung wohl weniger als 25 Millionen Franken
Gemäss der Zeitung deute das Vorgehen des Kantons aber nicht auf eine massive Kostensteigerung hin. Wären nämlich mehr als 25 Millionen Franken notwendig, müsste der Zusatzkredit durch eine Volksabstimmung abgesegnet werden und nicht nur vom Parlament.
Somit schätzt die «LZ» die Mehrkosten auf rund 20 Millionen Franken. Dies wären dann bei einem ursprünglichen Kredit von 177,4 Millionen Franken etwas mehr als zehn Prozent Kostensteigerung.
Auch Campus Horw und Sicherheitszentrum Rothenburg teurer
Es ist nicht das erste Mal, dass sich der Kanton bei grösseren Bauprojekten verschätzte. Bereits publik geworden sind die ungeplanten Mehrkosten von 235 Millionen Franken für den Campus Horw. Noch extremer der Fall beim Sicherheitszentrum in Rothenburg. Ende 2019 waren 91 Millionen Franken vorgesehen, mittlerweile rechnet man mit 291 Millionen Franken.
Das sagte Finanzdirektor Reto Wyss zum Campus Horw:
(red.)