Zentralschweiz
Luzern

Kantonsparlamentarier Markus Bucher (Mitte, Gunzwil): Gibt es bald wieder eine Velo-Vignette in Luzern?

Kanton Luzern

«Einen Beitrag leisten» – Gibt es bald wieder Velo-Vignetten?

12.07.2024, 06:18 Uhr
· Online seit 12.07.2024, 06:15 Uhr
Die Velowege im Kanton Luzern geben zu reden. Nun möchte ein Mitte-Kantonsparlamentarier die Radweg-Konzepte vorantreiben – möglicherweise mit der Rückkehr einer Velo-Vignette. Sein Vorhaben stösst auf Gegenwind.
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Anfang Mai lancierte Mitte-Kantonsparlamentarier Markus Bucher einen Vorstoss. Er möchte von der Regierung überprüft haben, ob sich die Velofahrer im Kanton Luzern finanziell an den Infrastrukturkosten des Radroutenkonzepts beteiligen sollen. Die Regierung erklärte seinen Vorstoss Anfang Juli als erheblich.

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Markus Bucher: 2 Gründe für Überlegungen

Es gebe zwei Gründe für seine Überlegungen. Erstens: «Ich fahre als Velofahrer auf Strassen, die von Auto- und Lastwagenfahrern finanziert werden. Und da kann und soll ich als Velofahrer auch einen Beitrag dazu leisten», sagt Bucher im Gespräch mit PilatusToday und Tele 1.

Zweitens: «Wir führen Diskussionen, weil wir zu wenig Geld für die Strassenprojekte haben.» Strassen- und Radrouten würden aus demselben Topf finanziert werden. Bucher führt aus: «Wenn wir jetzt bereits zu wenig Geld für Strassen haben, dann habe ich ein wenig Angst, dass die Radrouten-Konzepte zu kurz kommen. Aber wenn wir als Velofahrer einen Beitrag leisten, dann ist für mich klar, dass ein gewisser Beitrag in die Radrouten reingesteckt werden muss.»

Pro Velo stellt sich gegen Vorhaben

Bei Pro Velo Luzern, dem Interessenverband der Velofahrerinnen und Velofahrer, kommt der Vorschlag nicht gut an. «Das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist nicht gegeben», meint Co-Präsident Cyrill Zosso. Dies hätten Überlegungen auf Bundesebene oder im Kanton Basel-Stadt gezeigt. Der Aufwand sei schlicht zu gross bezüglich Kontrolle und Umsetzung der Vignette, der Verwaltungsapparat würde unnötig aufgebläht.

Zosso fügt an: «Es ist ein Grundauftrag des Kantons. Dieser hat seine Hausaufgaben bei den Fahrrad-Konzepten nicht gemacht.» Er sei von der Antwort der Regierung, dass diese den Vorstoss als erheblich erklärte, daher auch etwas enttäuscht. «Es ist kein klares Bekenntnis zur Strategie und erfüllt die Klima-, Gesundheits- und Lärmpolitischen Ziele nicht.»

Gute und faire Lösung gesucht

Markus Bucher kann die Vorbehalte von Pro Velo verstehen. Auch er wolle nicht, dass die Verwaltungsaufgaben so gross werden, dass schliesslich kaum Geld mehr für die Radweg-Konzepte zur Verfügung stehen würden.

Gleichwohl sei es wichtig, seine Überlegungen zu überprüfen und zu diskutieren. Beispielsweise auch, wie hoch eine allfällige Vignetten-Gebühr dann sein könnte. «Es gibt viele gescheite Köpfe beim Kanton, ich denke, wir können eine gute und faire Lösung finden.»

(red.)

veröffentlicht: 12. Juli 2024 06:15
aktualisiert: 12. Juli 2024 06:18
Quelle: PilatusToday

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