Zentralschweiz
Luzern

Künstliche Intelligenz im Studium: Regeln der Universität Luzern, PH Luzern und HSLU

Künstliche Intelligenz

ChatGPT im Studium? So gehen Zentralschweizer Hochschulen mit KI um

· Online seit 25.06.2024, 16:04 Uhr
Einige fürchten sich vor ihr, viele nutzen sie, alle haben schon von ihr gehört: der künstlichen Intelligenz. ChatGPT und Co. haben in den vergangenen Jahren extremen Aufschwung erlebt und sind für einige gar fester Bestandteil des Alltags geworden. So etwa für Studierende. Doch wie handhaben die Hochschulen der Zentralschweiz den Umgang mit KI? Wir haben nachgefragt.
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Die Universität Luzern hat keine einheitlichen Regelungen bezüglich der KI-Nutzung, wie Dave Schläpfer, Stellvertretender Leiter Universitätskommunikation der Universität Luzern, auf Anfrage mitteilt. Es gibt jedoch Regelungen je nach Fakultät. An der Rechtswissenschaftlichen Fakultät beispielsweise ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz seit Herbst 2023 bei Seminararbeiten erlaubt, sofern dieser angegeben wird. Auch an der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät wird der Gebrauch von KI in Arbeiten akzeptiert. Das Empfehlungsschreiben warnt jedoch:

Transparenz ist das A und O

An der PH Luzern wird der Umgang mit KI ähnlich gehandhabt. Studierende dürfen KI für Recherchearbeiten sowie für sprachliche Überarbeitung nutzen, ohne dies angeben zu müssen, wie die PH Luzern auf Anfrage mitteilt. Der Gebrauch, der darüber hinaus geht – wie etwa für das Verfassen eines Textes – muss transparent angegeben werden. Diese Regelungen gelten seit Frühling 2024. «Die damit gemachten Erfahrungen werden aktuell in den verschiedenen Fach- und Studienbereichen zusammengetragen.»

Auch die HSLU erlaubt den Gebrauch von KI grundsätzlich, möchte diesen aber genau angegeben haben, teilt Simon Müller, Marketing und Kommunikation HSLU, auf Anfrage mit. Die wesentlichen Grundsätze der wissenschaftlichen Integrität seien zudem zwingend einzuhalten. Mit diesem Weg hat die HSLU bisher gute Erfahrungen gesammelt und keine Missbrauchsfälle oder Plagiate vermerkt.

Vermehrt mündliche Prüfungen an der PH Zug

Diesem Sinne folgt auch die PH Zug, die bereits einen Anstieg der KI-Nutzung der Studierenden feststellen konnte. «Für das Verfassen von Bachelorarbeiten wurde definiert, wie die Nutzung von Chatbots in der Arbeit im Sinne einer Quellenangabe deklariert werden muss», teilt Clemens Diesbergen, Prorektor PH Zug auf Anfrage mit. Eine umfassende Regelung wird aktuell ausgearbeitet. Um dem Gebrauch von KI entgegenzuwirken, setzt die PH Zug bereits jetzt vermehrt auf mündliche statt auf schriftliche Prüfungen.

Schwyz lässt viel Freiheiten

An der PH Schwyz ist der Einsatz von KI als Hilfsmittel grundsätzlich erlaubt, teilt Ulrike Seifart, Projektleiterin Kommunikation PH Schwyz, auf Anfrage mit. Dabei können die Dozierenden den Einsatz individuell einschränken. Die PH Schwyz will den Studierenden die Möglichkeit geben, Erfahrungen mit Chatbots & Co. zu sammeln und so ein Gespür dafür zu finden.

Auch Lehrkräfte kommen in Versuchung

Doch nicht nur Studentinnen und Studenten machen von ChatGPT und Co. Gebrauch, sondern auch immer häufiger Lehrpersonen. Dozierende der PH Luzern zeigten ein wachsendes Interesse an der Nutzung von KI für die Planung und Durchführung des Unterrichts. Viele von ihnen nutzen KI bereits und bilden sich durch interne Schulungsangebote weiter, erläutert die PH Luzern. Die Frage, wie weit die Nutzung von KI an der PH Luzern unterstützt wird, soll in den kommenden Semestern vertieft werden.

Benutzt du auch KI im Alltag? Was hältst du von der Technologie? Schreibe es in die Kommentare.

veröffentlicht: 25. Juni 2024 16:04
aktualisiert: 25. Juni 2024 16:04
Quelle: PilatusToday

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