Zentralschweiz
Luzern

Luzern: Niedrige Solvenzquote bei grösster Krankenkasse

Krankenkassen

CSS und Klug Krankenkassen mit unterridischen Geldpolstern

15.10.2024, 07:26 Uhr
· Online seit 15.10.2024, 06:27 Uhr
Bei steigenden Prämien werben die vielen Krankenkassen jährlich mit den vermeintlich besten Tarifen. Das führt dazu, dass einige Krankenkassen zu tiefe Geldreserven aufweisen. Mit der Luzerner CSS verfügt die grösste Krankenkasse der Schweiz akuell über ein zu kleines Polster. Die Negativ-Rangliste führt allerdings die Zuger Klug Krankenversicherung an.
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Krankenkassen müssen Jahr für Jahr einen Spagat machen. Einerseits müssen sie im Herbst möglichst tiefe Prämien anbieten, um gegenüber anderen Kassen wettbewerbsfähig zu sein. Andererseits müssen die Einnahmen aus den Prämien im Folgejahr genug gross sein, um die Gesundheitskosten der Versicherten zu decken. Damit die Krankenkassen nicht in finanzielle Schieflage geraten, müssen sie genug Eigenkapital aufweisen.

CSS 16 Prozent unter dem Soll

Die sogenannte Solvenzquote ist Abbild von diesem Verhältnis zwischen tatsächlichen Reserven und der gesetzlich vorgeschriebenen. Ab einem Wert von 100 Prozent ist die Anforderung erfüllt.  Allerdings erfüllen ein Viertel der 44 Krankenkassen diese Anforderung nicht. Prominenteste Solvenz-Sünderin: Die Luzerner CSS.

Das geht aus einer Übersicht der «Luzerner Zeitung» hervor. Demnach kommt die grösste Krankenkasse der Schweiz nur auf 84 Prozent. Auf der anderen Seite der Skala steht eine andere Luzerner Krankenkasse: Die Concordia. Mit 174 Prozent liegt sie deutlich über der Pflicht.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) sieht bei der CSS allerdings noch keinen Grund zur Sorge. Zwar beobachte man die Situation «intensiv». Im Fall der CSS geht das BAG aber offenbar davon aus, dass die Solvenz durch höhere Prämien im nächsten Jahr wieder stabilisiert wird.

Klug-Versicherte durch Prämienerhöhung überrascht

Anders sieht die Situation bei der Zuger Krankenkasse Klug aus. Wie aus dem Artikel der «Luzerner Zeitung» weiter hervorgeht, liegt die Solvenzquote dort bei unterirdischen 24 Prozent. Damit ist Klug abgeschlagen auf dem letzten Platz des Rankings.

Was bedeuet das für uns Versicherte? Primär muss ein Kassenwechsel wohlüberlegt sein. Denn wer zur vermeintlich günstigsten Anbieterin wechselt, läuft auch Gefahr, zu einer Kasse mit schwachen Reserven zu wechseln. Die Chance ist gross, dass die entsprechende Krankenkasse die Prämien im Jahr darauf überproportional stark erhöhen muss. Und im schlimmsten Fall folgt wie bei der Krankenkasse Klug gar unter dem Jahr eine Prämienerhöhung.

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veröffentlicht: 15. Oktober 2024 06:27
aktualisiert: 15. Oktober 2024 07:26
Quelle: PilatusToday

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redaktion@pilatustoday.ch