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Luzerner Instrumentenbauer «Relish» ist Konkurs

Edel-Gitarren

Luzerner Instrumentenbauer «Relish» ist Konkurs

· Online seit 13.10.2023, 19:41 Uhr
Das Luzerner Unternehmen Relish Brothers AG musste Konkurs anmelden. Mit ihren Instrumenten wollten sie den Gitarrenmarkt revolutionieren. Für Aufsehen sorgten sie allemal. Nun haben die Gitarren ausgespielt. Was bleibt, ist das Unverständnis beim Mitgründer.
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«Es macht mich traurig – aber der Konkurs hat sich abgezeichnet in den letzten Jahren», sagt Pirmin Giger, Mitgründer und Aktionär der Relish Brothers AG zu PilatusToday und Tele 1. Aber um die Geschichte zu verstehen, gehen wir zurück auf Feld eins.

Als Start-up vor zehn Jahren gegründet

Die Relish Brothers AG wurde vor genau zehn Jahren gegründet. Damals ein kleines Start-up mit einer simplen Vision: «Wir wollten mit Relish die Gitarrenwelt inspirieren und qualitativ hochwertige und innovative Instrumente auf den Markt bringen», erklärt Giger. Schon als junges Unternehmen sorgten sie für Aufsehen an den Gitarrenmessen und wurden bald von bekannten Musikern gespielt. Darunter auch Jack Johnson, Phil Campbell, Damian Lynn oder Marco Kunz, nur um einige davon zu nennen. Zwei Jahre später, im September 2015, durfte die Relish Brothers AG den Zentralschweizer Neuunternehmerpreis entgegennehmen. Einer langen und erfolgreichen Existenz auf dem Gitarrenmarkt scheint nichts im Wege zu stehen.

Giger trennte sich vom Unternehmen

2018 hat sich Pirmin Giger von Relish Brothers AG getrennt. Wie er gegenüber PilatusToday und Tele 1 sagt, habe es verschiedene Ansichten und Visionen im Management gegeben. Der Verwaltungsrat hätte sich danach gegen Giger entschieden. «Ich habe dann mit Respekt und Demut akzeptiert, dass ich als Gründer gehen musste», so Pirmin Giger. Ein Jahr später ist er auch aus dem Verwaltungsrat ausgetreten.

Firma war zuletzt handlungsunfähig

Zusammen mit einem anderen Aktionär hat Giger an der letzten Generalversammlung feststellen müssen, dass der aktuelle Verwaltungsrat aus ihrer Sicht strategische Fehlentscheidungen getroffen hat. Man hätte es auch mit den Partnern verspielt – wichtige Beziehungen, die man nicht mehr retten konnte. Giger meint: «Aus diesem Grund konnten ich und ein anderer Aktionär an der Generalversammlung den Verwaltungsrat nicht mit gutem Gewissen entlasten. Dieser wurde entsprechend nicht wiedergewählt.»

Die Folge daraus, die Firma musste zusätzlich einen Organisationsmangel stemmen. An der Generalversammlung wurde nämlich kein neuer Verwaltungsrat gewählt, dadurch konnte das Unternehmen nichts mehr machen – wurde also handlungsunfähig. Entsprechend mit der finanziellen Lage von Relish führte das zum Konkurs.

Die Erfahrung war es Wert

«Ich würde es definitiv wieder machen. Es war eine Kombination aus Leidenschaften – Gitarre, Musik, Handwerk, Design. Ich brenne für diese Sachen», so Giger. Er würde aber vieles anders anpacken und mehr auf sein Bauchgefühl hören, hält Giger fest.

veröffentlicht: 13. Oktober 2023 19:41
aktualisiert: 13. Oktober 2023 19:41
Quelle: PilatusToday

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