Am 5. Juli 2020 haben sich zwei Männer in der Lädelistrasse in der Stadt Luzern gestritten. So fest, dass die Polizei einen der beiden in Gewahrsam nehmen musste. Als sich die beiden einen Tag später, am 6. Juli 2020, auf dem Europaplatz vor dem KKL wiedersahen, ist der Streit komplett ausgeartet. Die Luzerner Staatsanwaltschaft beschreibt das Aufeinandertreffen wie folgt:
Glasflasche gegen Sackmesser
Der beschuldigte Mann aus Somalia soll prompt reagiert haben. Noch während er auf seinen Kontrahenten zuläuft, einen 29-jährigen Mann aus Tunesien, greift er nach einem roten Sackmesser, das er in seiner Jackentasche hat. Obwohl sich die beiden anfangs nur anpöbeln, dauert es nicht lange, bis der 30-Jährige sein Sackmesser öffnet und zusticht: Mehrmals erwischt er den Tunesier mit der rund sechs cm langen Klinge am Rücken und im Bereich des Halses. Insgesamt sticht er fünf Mal zu.
Ihre Begleiter versuchen derweil, die beiden voneinander zu trennen. Trotz dem Versuch den Streit zu beenden, gelingt es dem Tunesier eine Flasche nach dem Beschuldigten zu werfen, worauf dieser erneut mit dem Sackmesser zusticht - jedoch ohne einen Treffer zu laden.
Kampf geht in die zweite Runde
Nachdem sich der Beschuldigte auf Zureden eines Freundes etwas von seinem Widersacher entfernt, eskaliert die Situation schnell wieder. Unter anderem tritt der Beschuldigte mit dem Fuss nach dem Kopf des Tunesiers, während dieser bereits am Boden liegend mit einem anderen kämpft. In der Folge kommt es zu einem Hin- und Her vor dem KKL. Die Kämpfe gehen weiter, der Beschuldigte sticht mindestens ein weiteres Mal mit dem Messer zu.
Blutend rennt der Mann aus Tunesien über den Bahnhofsplatz. Schliesslich bricht der durch Schläge und Messerstiche Verletzte am Ende der Rolltreppe im Bahnhof Luzern zusammen. Nur dank dem schnellen Eingreifen der Polizei, der Rettungskräfte und einer Operation im Spital konnte sein Leben gerettet werden.
Quelle: Tele 1
Absicht zu töten
Für die Luzerner Staatsanwaltschaft hat sich der Beschuldigte mit seinem Vorgehen des versuchten Mordes schuldig gemacht. Er habe versucht, seinen Gegner zu töten und habe sich rücksichtslos über das Leben anderer hinweggesetzt.
Der 30-jährige Somalier gibt den Sachverhalt im Wesentlichen zu. Er betont jedoch, dass er den Streit nicht verursacht habe.